06.11.2008 - 15.02.2009
Die aktuelle Ausstellung mit Werken aus der Sammlung Bönsch spannt den Bogen von der Kunst des späten 19. Jahrhunderts bis zur Kunst des Expressionismus und seinen Auswirkungen auf die Kunst nach 1945. Im Zentrum stehen insbesondere die Künstler der Berliner Secession.
Die Kunst der Berliner Secession
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts regten sich in Deutschland die Stimmen gegen die vorherrschende wilhelminische Kunstpolitik, deren bekanntester Vertreter Anton von Werner war. Nachdem es wiederholt zu Ablehnungen von Werken meist jüngerer Künstler bei den jährlichen Ausstellungen der Akademien gekommen war, schlossen sich die „Abgewiesenen“ zu eigenen Künstlergruppen zusammen. Die bekannteste dieser Abspaltungen war die 1898 in Berlin gegründete Secession.
Unter der Führung von Walter Leistikow und Max Liebermann, der zum ersten Präsidenten der Vereinigung gewählt wurde, fanden sich zahlreiche Künstler zusammen und stellten seit 1899 in eigenen Ausstellungsräumen aus. Anhand von Werken von Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt, Lesser Ury und Walter Leistikow verdeutlicht die Ausstellung, wie die Secession dem Impressionismus in Deutschland zum Durchbruch verhalf.
Die Generation des Deutschen Expressionismus
Bereits 1910 kam es allerdings zum Bruch innerhalb der Secession, als eine Reihe von Werken meist expressionistischer Künstler vor allem der Dresdner Künstlervereinigung Brücke von der Jury zurückgewiesen wurde. Diese gründeten unter der Führung von Hermann Max Pechstein nun die Neue Secession, die zum weiteren Durchbruch des Expressionismus in Deutschland beitrug.
Werke von Hermann Max Pechstein, Ludwig Meidner, Ernst Barlach, Käthe Kollwitz, Christian Rohlfs und Willy Jaeckel beleuchten die unterschiedlichen Facetten des Expressionismus, der mit dem farbenfrohen Spätwerk Oskar Kokoschkas seine Fortsetzung findet. Die Ausstellung verdeutlicht somit anhand von ausgesuchten Werken aus der Sammlung Bönsch ein spannendes Kapitel deutscher Kunstgeschichte.