Der in Berlin lebende Künstler und Filmemacher Konrad Mühe erzeugt mit seinen im Raum verteilten Videoskulpturen und Installationen, komplexe Ereignis- und Bedeutungsfelder.
Für seine Videoskulpturen greift Konrad Mühe häufig auf filmisches Archivmaterial zurück, auf Found Footage oder auf selbst gedrehtes Material, das immer wieder zur Selbstbefragung und Standortbestimmung herangezogen wird. Neben einfachen, einprägsamen Handlungen, die als Filmstill oder Videofilm in Erscheinung treten wie z.B. ein im Wasser treibender Körper in «Avalanche» (2013), ist ebenfalls ein freier, experimenteller Umgang mit der technischen Apparatur (Projektor, Videokamera) für Konrad Mühes Videoinstallationen charakteristisch.
In den raumbezogenen Arbeiten, werden die technischen Medien nicht mehr allein in dienender Funktion als bloßes Dokumentations- oder Wiedergabeinstrument eingesetzt, sondern auch als performatives Handlungsinstrument oder als eigenständiges ästhetisches Objekt, das in die Installationen integriert wird. In «Autoportrait» (2013) findet die Videokamera zunächst als Untersuchungsinstrument Verwendung, mit der die Körperoberfläche des Künstlers abgetastet und filmisch festgehalten wird. Diese Selbstbefragung wird im Ausstellungsraum von einem Projektor wiedergegeben, der etwa in gleicher Höhe abgehängt ist, wie die über die Schulter hängende Videokamera im projizierten Bild. So werden, nach dem Prinzip von «Schuss und Gegenschuss», die beiden Wirklichkeitsebenen miteinander konfrontiert.
«Bei den Videoskulpturen wird ein Dialog, aber auch ein Konflikt zwischen Projektion als Vorstellungsraum und den realen Objekten als der physischen Welt erfahrbar gemacht».(Zit. Konrad Mühe)