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Stiftung Moritzburg - Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt


Friedemann-Bach-Pl. 5
06108 Halle (Saale)
Tel.: 0345 21 25 90
Homepage

Öffnungszeiten:

Di 10.00-19.00 Uhr
Mi-So 10.00-18.00 Uhr

Das Antlitz der Wissenschaft. Gelehrtenporträts aus drei Jahrhunderten

24.04.2012 - 08.07.2012
Albert Einstein, Ernst Haeckel, Marie Curie, Johann Laurentius Bausch, Simon Nathusius, Nees von Esenbeck, Friedrich Hoffmann oder Michael Faraday. Seit der Gründung der Leopoldina im Jahr 1652 ist es üblich, dass neu gewählte Mitglieder neben ihrem Lebenslauf und einem Schriftenverzeichnis ein Porträt einreichen. Diese zahlreichen, über drei Jahrhunderte eingereichten Porträts - Kupferstiche, Stahlstiche, Lithographien, Fotografien - wurden vermutlich im 19. Jahrhundert zur Systematisierung im Archiv der Leopoldina in Bildbände zusammengefasst. Acht davon sind heute - nach Verlusten während des Zweiten Weltkriegs - erhalten. In diesen sind insgesamt 1.355 Bildnisse aus dem Zeitraum zwischen 1652 bis 1935 versammelt.
Die von Michael Freitag (Stiftung Moritzburg) und Dr. Danny Weber (Leopoldina-Archiv) kuratierte Ausstellung zeichnet in einer Auswahl von 350 Porträts eine Entwicklungslinie des Wissenschaftlerporträts nach. Die Bildnisse der Leopoldina-Mitglieder erlauben es, die stilgeschichtlichen Wandlungen der Selbstrepräsentation des Gelehrtenstandes, aber auch den unmittelbaren Zusammenhang zwischen Bildauffassung und Bildtechnik sichtbar zu machen. So wandelt sich z.B. die Gestaltung vom stark konventionellen Schema unter Verwendung von Symbolen und der Standestracht zu einem eher persönlichen Ausdruck, etwa über ein privates Foto. Originale, Objekte, Dokumente, Repliken und Projektionen machen diese Entwicklung in der Ausstellung anschaulich, die zugleich auch als Mediengeschichte lesbar ist.
Aktuell gehören der Leopoldina mehr als 1.400 Mitglieder weltweit an, darunter 31 Nobelpreisträger. Seit ihrer Gründung waren annähernd 7.500 Gelehrte Mitglied der Akademie, darunter 168 Nobelpreisträger.
Prof. Jörg Hacker, Präsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften, über das ungewöhnliche Projekt mit dem Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt:
"Mit ihrem Umzug auf den Jägerberg, in die direkte Nachbarschaft der Stiftung Moritzburg, ist die Leopoldina für die Menschen in Halle nicht nur sichtbarer geworden, sie ist auch in ein neues Spannungsfeld eingetreten. An einem zentralen Ort in der Innenstadt begegnen sich Wissenschaft und Kunst, Wissenschaftshistorie und Kunstgeschichte. Diese Begegnung eröffnet uns neue Möglichkeiten für einen Austausch der Perspektiven. Die erste Zusammenarbeit zwischen Leopoldina und Moritzburg, die gemeinsame Ausstellung "Das Antlitz der Wissenschaft", ist ein gelungener Auftakt für weitere spannungsreiche Begegnungen. Wir danken der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Saalesparkasse und dem Leopoldina Akademie Freundeskreis, die das Projekt mit ermöglicht haben, für ihre großzügige Unterstützung."

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