02.01.2012 - 01.04.2012
Die Ausstellung zeigt Studiogläser von namhaften internationalen Glaskünstlern aus der Sammlung Kunsthandwerk der Stiftung Moritzburg.
Die Glaskunstobjekte von Künstlern aus verschiedenen europäischen Ländern, aus Japan und Amerika, geben einen Einblick in die Tendenzen der künstlerischen Glasgestaltung und zeigen die Entwicklung auf, die das Studioglas in den letzten 50 Jahren genommen hat.
Unter dem Begriff "Studioglas", das seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts auch als "Neues Glas" bezeichnet wird, werden frei gestaltete Glasobjekte zusammen gefasst, die bildkünstlerische Konzepte und Inhalte vermitteln. An Kunstschulen ausgebildete Entwerfer arbeiten unabhängig von den großen Glashütten in eigenen kleinen Studios und werden so zu freischaffenden Glaskünstlern. Ihre Experimentierfreude und ihre vielfältigen, qualitätvollen Arbeitsergebnisse führten dazu, dass auch Bildhauer, Keramiker, Maler und Architekten den Werkstoff Glas zur künstlerischen Umsetzung ihrer Ideen nutzen. Diese Entwicklung forcierten sowohl die Glaskünstler in der Tschechoslowakei Ende der 50er als auch die in den USA Anfang der 60er Jahre.
Die Glaskünstler der ersten Stunde schufen zunächst neue Oberflächentexturen, neue Farbdimensionen und neue Formen, während die Glaskünstler der mittleren Generation sich mehr auf die stofflichen Eigenschaften des Materials konzentrierten und dessen symbolische Bedeutung wie Härte und Zerbrechlichkeit betonten. Neue Dimensionen erreichten die jüngeren Gestalter durch eine neue Materialsprache wie zum Beispiel Transparenz, Glanz, leuchtende Farbigkeit, mit der sie heute das Erscheinungsbild des Werkstoffs nach Belieben verändern.
Das zeitgenössische "Studioglas" besticht durch seine optische Mehrdimensionalität und Vielschichtigkeit sowie durch eine erstaunliche Wandlungsmöglichkeit.