In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 herrschte in Berlin der Terror: Synagogen brannten, Juden wurden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht, jüdische Geschäfte zerschlagen und geplündert. Jedem war klar, für Juden gelten weder Gerechtigkeit noch Rechtsstaat, der einzige Ausweg war, Deutschland auf schnellstem Wege zu verlassen. Doch für viele Berliner Juden war der Weg in die Freiheit versperrt, so fielen mehr als 54.000 Menschen der nationalsozialistischen Mordmaschinerie zum Opfer.
Die wenigen Überlebenden, die im Mai 1945 von der sowjetischen Armee befreit wurden, sammelten sich um die oder in den zerstörten Synagogen der Stadt. Auch im Umkreis der ehemaligen Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße begann wieder zaghaft jüdisches Leben. Die Ausstellung spannt den Bogen von den Zerstörungen des 9. Novembers 1938 bis in die 1950er Jahre und zeigt eine Vielzahl zerstörter Synagogen, die noch lange nach Kriegsende das Stadtbild Berlins prägten, bis sie dem modernen Wiederaufbau der Stadt weichen mussten. Die Ausstellung zeigt auch, dass die wiedervereinigte Berliner Jüdische Gemeinde bewusst in die traditionelle Mitte Berlins, in die Oranienburger Straße zurückgekehrt ist.