Essen, Trinken, Streiten, Reden, Feiern, Lachen – rund um den Esstisch spielt sich bei vielen Familien ein Großteil des gemeinschaftlichen Lebens ab. Die Kabinettausstellung erzählt vom Wandel der Tischsitten und der Familienbilder in den fast 170 Jahren seit der Entstehung von Heinrich Hoffmanns „Struwwelpeter“. Bei der gemeinsamen Mahlzeit entlädt sich nicht nur bei der Zappel-Philipp-Familie aus dem „Struwwelpeter“ die ganze Dynamik der familiären Spannungen. Zugleich spiegeln die kinderliterarischen Tischszenen die zeithistorischen Familienbilder, die sich zwischen dem idyllischen Wunschbild familiärer Harmonie und realistischen Alltagsdarstellungen bewegen. Von Erich Kästners Kinderromanen über das ländliche Großfamilienleben in Astrid Lindgrens Michel aus Lönneberga spannt sich der Bogen zu Patchwork-Familien heute und phantastisch-anarchischen Familien wie den Olchis. Kinder finden in der Ausstellung viele Bücher zum Stöbern und lustige Mitmach-Stationen zum Spielen. Die Ausstellung wurde mit Studierenden des Instituts für Jugendbuchforschung der Goethe-Universität gestaltet. Unter der Regie von Museumsleiterin Beate Zekorn-von Bebenburg stellten sie im Sommersemester 2014 die Familienszenen zusammen.