15.05.2009 - 19.07.2009
Der Berliner Fotograf Konrad Hoffmeister (1926 – 2007) hat eine Porträtserie geschaffen, deren zentrales Thema die Befindlichkeiten und Gedanken von Zeitgenossen zur Situation im wiedervereinigten Deutschland ist. Angetrieben von den auch für ihn dramatischen Änderungen seiner Lebenslage, bat er Menschen aus der Nachbarschaft wie auch bekannte Politiker, Künstler und Intellektuelle in sein Atelier und erarbeitete mit ihnen fotografische Bilder, die eine persönliche Äußerung auf einer Schrifttafel mit dem Porträt der Person vereinigen. Dabei nutzte er eine inzwischen höchst ungewöhnliche fotografische Ausrüstung, eine historische Kamera im Negativformat von 30 x 40 cm, ein Dresdner Fabrikat der Firma Wünsche & Co..
Die Aufnahmen entstanden zwischen 1990 – 1996, Hoffmeister setzte die Serie mit Porträts von in Deutschland lebenden Ausländern fort. Seine Serie ist ein authentischer und künstlerischer Reflex jener problematischen Stimmungslage, in die die Wiedervereinigung die Deutschen gestürzt hatte. In der Form knüpft seine Arbeit an die Porträtgalerien berühmter Zeitgenossen des 19. Jahrhunderts und das weltanschauliche Porträt der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts an, am prominentesten vertreten durch August Sanders „Menschen des 20. Jahrhunderts“. Die Technischen Sammlungen präsentieren ca. 60 Porträts, die sie als Schenkung aus dem Nachlass erworben haben sowie eine Auswahl von früheren Arbeiten.
