Ist Licht ein Gegenstand? Lässt es sich abbilden? Mit solchen Fragen beschäftigt sich die in Berlin lebende spanische Künstlerin Maria Jauregui Ponte. Dazu kehrt sie zu den Anfängen des „Lichtschreibens“ (so die Übersetzung von „Fotografie“) zurück und belichtet das Papier direkt.
Auf diese Art entstehen Schwarz-Weiß-Fotogramme mit immer dichteren Netzen und Strukturen, die es in der Natur nie gegeben hat-und dennoch sind sie „fotografiert“.
Für ihre Farbarbeiten legt Jauregui Ponte das Fotopapier in eine Kiste, an deren Seiten sich Öffnungen befinden. Wir sehen also genau, wie sich das Licht ausgebreitet hat und wie sich die leuchtenden Farben mischen. Diese Überstrahlungen lassen keine Assoziationen mit Gegenständen im üblichen Sinn zu - stattdessen ist das Un-Sichtbare visualisiert.
In den Arbeiten der dritten Ausstellungsgruppe hat Maria Jauregui Ponte die Probestreifen der Überstrahlungen zu Collagen verarbeitet.
Die 1972 in der Nähe des baskischen San Sebastian geborene Künstlerin lebt seit 1996 in Berlin. Dort arbeitete sie über einen längeren Zeitraum im Atelier von Stephan Erfurt (C/O Berlin) und studierte an der Neuen Schule für Fotografie. Ihre Arbeiten wurden bereits in Köln, Barcelona, San Sebastian und Berlin ausgestellt.