Anlässlich des 150jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz zeigt das Textilmuseum St. Gallen die Ausstellung “Kirschblüte & Edelweiss. Der Import des Exotischen”, die sich dem Einfluss Ostasiens auf die Schweizer Textilgestaltung widmet.
Ein faszinierendes Kapitel der Textilgeschichte beginnt im Jahr 1859 als St. Galler Kaufleute eine erste Erkundungsreise nach Ostasien initiieren. Gilt das Interesse zunächst der Erschliessung neuer Absatzmärkte, so entwickelt sich in Folge ein reger Kulturaustausch zwischen Japan, China und der Schweiz, der die hiesige Textilproduktion ab 1870 mit Einsetzen des „Asienfiebers“ massgeblich beeinflusst.
Kimonos, Katagamis, Holzschnitte, Zeichnungen, Musterbücher und andere Objekte aus der reichen Asiatika-Sammlung des Museums zeigen das Aufeinandertreffen dreier hochentwickelter Textilregionen, die vollkommen unterschiedlichen künstlerischen Traditionen anhängen. Die Ausstellung “Kirschblüte & Edelweiss. Der Import des Exotischen” zeigt eine spannungs- und folgenreiche Geschichte zwischen Inspiration und Missverständnis, Mythos und Markt, die ihre Fortsetzung bis in die Gegenwart findet.