Mitte der 1960er Jahre bricht auf Stoffen ein wahres Feuerwerk los. Funkelnd, leuchtend und knallbunt kommen sie daher. Schrille Farbkombinationen, überbordende Muster und wilde Geometrie stellen einen deutlichen Bruch mit dem gediegenen Stil der 1950er Jahre dar.
Massgebliche Impulse dafür gehen von der Ostschweiz aus, wo die Lisbet und Robert J. Schläpfer neue Massstäbe setzen und die Stoffe zum Funkeln bringen. Legendär ist ihre Klimtkollektion, wo sie die üppigen, goldstrotzenden Motive des österreichischen Jugendstilmalers in Stoff umsetzen. Der Siegeszug der Pailletten, die heute aus der Mode nicht mehr wegzudenken sind, beginnt mit ihnen. André Courrèges, Pierre Cardin und das Haus Dior greifen gierig nach den Wunderwerken aus dem Hause Schläpfer.
Von 16. Oktober 2013 bis 15. Januar 2014 widmet sich die Ausstellung Lisbet und Robert J. Schläpfer Textile Inno vationen 1965 – 1995 im Textilmuseum St. Gallen dieser wichtigen Phase, in der sich innerhalb relativ kurzer Zeit tiefgreifende Änderungen bei den Sehgewohnheiten und dem Lebensstil vollzogen. Ausgewählte Stickereien, Modelle und hunderte Musterlaschen, di e sie kreierten, stellen den Übergang vom stark traditionell geprägten Stil der 1950er Jahre zu den farbintensiven, modernen Dekoren der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts anschaulich dar.