09.03.2008 - 11.05.2008
„Es hat Daumier immer wieder gereizt, den Unterschied zwischen dem darzustellen, was jemand wirklich ist, und was er gern scheinen möchte. Dieser Unterschied tritt nirgends auffälliger und erheiternder zutage als in der Institution, die sich die Menschheit zu frommem Selbstbetrug geschaffen hat: im Theater.“ (Hans Rothe)
In dem mehr als 4000 Zeichnungen und Gemälde umfassenden Werk Honoré Daumiers (1808 bis 1879) nimmt das Theater eine herausragende Rolle ein.
Früh zieht die Handwerkerfamilie von Marseille nach Paris, wo sich Daumier in verschiedenen Tätigkeiten im Buchhandel durchschlägt. Nach kurzem Zeichenunterricht beginnt er 1830 bei der satirischen Zeitschrift "La Caricature". Politische Karikaturen bringen ihm den ersten Gefängnisaufenthalt ein. Als "La Caricature" verboten wird, geht er 1837 zu "Le Charivari”.
Die Theaterblätter Daumiers spiegeln die Scheinwelt des Theaters mit seinem falschen Pathos. Daumier hat dabei sowohl den Theaterbetrieb vor und hinter den Kulissen wie auch das Theaterpublikum im Blick.
Die Schauspieler Hanna Seiffert und Dieter Prochnow haben im Laufe ihres künstlerischen Lebens eine bedeutende Sammlung der Werke Daumiers zusammengetragen und präsentieren sie aus Anlass des 200. Geburtstages des Karikaturisten im Theatermuseum Düsseldorf und im Museum Schloss Rheydt.
