Theatermuseum Düsseldorf

Dem Zuschauer gegenüber auf der Bühne steht der Darsteller – der Schauspieler, Sänger, Tänzer – sichtbar gemacht durch das Licht der Bühne. Die Ausstellung, die anlässlich des 725jährigen Stadtjubiläums entstanden ist, erzählt über die künstlerischen, organisatorischen und technischen Bedingungen, die die Arbeit des Darstellers erst möglich machen, aber auch über die Darsteller selber.
Die Bühnenkünstler des 16. Jahrhunderts sind Angestellte des Hofes. Sänger und Tänzer üben neben der Teilnahme an höfischen Festaufführungen Funktionen als Kirchensänger, Hofbedienstete etc. aus. So wie die Übergänge zwischen ihren einzelnen Funktionen fließend sind, finden sich auch adlige Laien als Darsteller auf der Bühne wieder.
1711 überredet Händel den Kastraten Benedetto Baldassari, den kunstsinnigen Düsseldorfer Hof gegen ein Engagement in London einzutauschen. Als im 18. Jahrhundert Düsseldorf keine Residenzstadt mehr ist, treten reisende Theatertruppen mit Schauspielen, Opern und Balletten vor den Bürgern der Stadt auf. 1805 übernimmt der Schauspieler Johann Gottfried Wohlbrück die künstlerische Leitung des Theaters. Von 1817 bis 1841 führt der Schauspieler Joseph Derossi das Theater, zu dessen Darstellern der junge Albert Lortzing gehört. Das Theater Karl Leberecht Immermanns (1834 bis 1837) verzichtet auf Stars zugunsten einer gleichmäßigen Ensembleleistung.
1905 eröffnen die Schauspieler Louise Dumont und Gustav Lindemann das private Schauspielhaus Düsseldorf. Aus ihrer Schule gehen Peter Esser, Paul Henckels, Adolf Dell, Gustaf Gründgens, Maria Alex, Heinrich Ortmayr, hervor, von denen einige bis in die 1990er Jahre auf der Bühne des Düsseldorfer Schauspielhauses standen.