15.01.2009 - 22.03.2009
Armin Mueller-Stahl, geboren 1930 im ehemaligen Ostpreußen, gehört nicht nur zu den bedeutendsten lebenden deutschen Schauspielern, sondern auch zu den klassischen künstlerischen Mehrfachbegabungen der deutschen Kulturgeschichte wie Hermann Hesse oder Ernst Barlach.
Bevor Armin Mueller-Stahl die Schauspielerei zum Beruf macht, studiert er in Berlin Musikwissenschaft und ist danach als Dozent, Musiker, Sänger und Komponist tätig. 1952 geht er ans Berliner Theater und erregt durch Rollen wie den Marquis von Posa in Schillers „Don Carlos“ oder den Mercutio in Shakespeares „Romeo und Julia“ großes Aufsehen. Als Fernseh- und Filmschauspieler macht er sich ab den 1960er Jahren einen Namen, 1996 wird er für den Oscar nominiert.
Doch die Schauspielerei bildet schon immer nur einen Teil seines künstlerischen Schaffens. Der freie Blick auf Lebensmöglichkeiten und die Erforschung der eigenen Talente ist sein zentraler Leitgedanke und treibt Armin Mueller-Stahl ein Leben lang voran. So sagt er selbst: „Die kreative Lust ist der Versuch, die Lebensfesseln loszuwerden. Die wirkliche Freiheit habe ich beim Produzieren, beim Tun.“
Armin Mueller-Stahl ist auf der Suche nach Geschichten. Dabei spielt das Zeichnen eine ganz besondere Rolle. Es ist für ihn, „die ehrlichste Tagesnotiz“. Man fabuliert nicht, sondern hält das Wesentliche einer Figur fest. Sein zeichnerisches Oeuvre ist sehr vielfältig. In seinen Komponistenportraits zum Beispiel erzählt er die Lebensgeschichten von Richard Wagner oder Franz Schubert auf ganz persönliche und einzigartige Art und Weise.
Erst im Alter von 70 Jahren beschließt Armin Mueller-Stahl, seine Bilder auszu-stellen. Das Theatermuseum zeigt seine jüngste Arbeit: „Die Buddenbrooks. Übermalungen eines Drehbuchs“.
Der Regisseur Heinrich Breloer bringt im Dezember 2008 eine Neuverfilmung der Romanvorlage Thomas Manns in die Kinos. Armin Mueller-Stahl spielt dort die Rolle des Konsul Jean Buddenbrook.
