Mit dem Pseudonym Klabund, einer Zusammensetzung von »Klabautermann« und »Vagabund«, hat Alfred Henschke sein Leben und sein schriftstellerisches Werk treffend charakterisiert. Die von der Berliner Akademie der Künste erstellte Kabinettausstellung veranschaulicht lebendig das Leben und das Werk des Schriftstellers, der nur 37 Jahre alt wird und die Hälfte seines Lebens in Sanatorien und Lungenheilanstalten verbringt.
Dennoch veröffentlicht er zu Lebzeiten 70 Bücher. Darunter Dramen, Novellen, Romane, Gedichtssammlungen, Übertragungen aus dem Chinesischen und Legenden. Sein enger Freund Gottfried Benn hielt an seinem Grab die Totenrede. Danach wird er fast vergessen und doch immer wieder neu entdeckt.
Klabunds Werke sind von Neuromantik, Naturalismus und deutschem Expressionismus durchdrungen. Populär wird er durch seine Lyrik, seine Balladen und Chansons, die das Lebensgefühl der »Goldenen Zwanziger Jahre« reflektieren. Geboren wird er 1890 in Crossen an der Oder, gestorben ist er 1928 in einer Lungenheilanstalt zu Davos.
Dazwischen liegen ein Studium der Naturwissenschaften in Berlin und eine Annäherung an die Theaterwissenschaft in München, verbunden mit dem Eintauchen in die Schwabinger Boheme. Als Mitarbeiter der »Jugend«, des »Simplicissimus« und der »Weltbühne« begleitet er kritisch den Ersten Weltkrieg und das erste Jahrzehnt der Weimarer Republik.
In Hannover werden zwei seiner Theaterstücke uraufgeführt: »Die Nachtwandler« (1920) und »Der Teufelspakt« (1925), beide Stücke unter der Regie von Rolf Roenneke.