Tschechisches Zentrum

Der Prager Stadtteil Nusle als Ort, an dem unter der Oberfläche des Alltags eigentümliche Kreaturen merkwürdige Geschichten erlegen. Davon erzählt der Comic „Nusle“ des tschechischen Künstlers HZA Bažant, der nun auch in einer Ausstellung in Berlin zu sehen ist.
Der Comic setzt sich aus einzelnen Seitenblättern zusammen, auf denen parallel verschiedene Geschichten erzählt werden. Die Grafiken zeigen surreale Szenen, in denen sich mehrere, scheinbar nicht zusammenhängende Erzählungen abspielen, die aber tatsächlich stark verknüpft sind. Sie verweisen auf Träume, auf Geschichten, die wir uns aus den Fragmenten von Ereignissen ausmalen, die wir beobachten. Sie stehen für das Leben in der Stadt, in dem wir von den tausenden Geschichten, die uns umgeben, nur Splitter auffangen, und die doch gemeinsam ein großen Ganzes sind – die Stadt.
Alle Geschichten werden ohne Worte erzählt, nur mit Hilfe von Assoziationen, Symbolen und Zeichen. Mit Absicht wird so dem Leser eine größtmögliche Interpretationsfreiheit gegeben, denn er ist Partner des Autors und knüpft ihm gemeinsam ein Beziehungsnetz zwischen den einzelnen Figuren der Geschichte.
HZA Bažant * 1979 in Prag. Bühnenbildner, Puppenspieler, Grafiker und Comiczeichner Er ist Mitbegründer der Kullektivs Hura, und eine führendes Mitglied der riesigen Straßenpuppen Echt Street Puppets. Seit 2010 unterrichtet er am Lehrstuhl für Alternatives und Puppentheater an der DAMU in Prag.