16.12.2007 - 27.01.2008
Die neue Sonderausstellung "Tibetische Tigerteppiche" im Wattenmeerhaus vom 16.12.2007 bis zum 27.01.2008 entführt in eine Jahrtausende alte Kultur, die bis zum Einmarsch der Chinesen fast frei von äußeren Einflüssen war.
"Ein Mann, ein Teppich".
In der tibetischen Kultur hat der Teppich eine besondere Stellung. Er ist nicht nur Dekoration, sondern auch Sitzgelegenheit und Matratze, Sattelunterlage und wärmender Schutz gegen Kälte. Für Kloster und Tempel ebenso wie für Haushalt und Nomadenzelt ist er ein praktischer und unentbehrlicher Gebrauchsgegenstand.
Die Muster entsprangen traditionellen Motiven aus der tibetischen Mythologie und der Tierwelt. Insbesondere Teppiche mit Tigerabbildungen und -mustern nehmen eine herausragende Stellung ein: Man glaubt, dass sich die Eigenschaften des Tigers - Ausdauer und Stärke, Eleganz und Souveränität - auf den Besitzer übertragen.
Einzigartig ist auch die tibetische Knüpftechnik mit dem Knüpfstab. Über den baumwollenen Kettefaden und einen zirka fünf Millimeter dicken Metallstab wird der Florfaden geschlungen. Wenn eine Knotenreihe fertig ist, werden die Schlingen aufgeschnitten. So entsteht ein bürstenartiger Flor.
Die ausgestellten Tigerteppiche sind dem Einsatz von Mela Rambausek zu verdanken, die das Projekt "DAG ZONG - Tigerburg" initiierte. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, die Tradition des Tigerteppichs zu erhalten.
Ein weiter wichtiger Aspekt der Ausstellung ist die Verknüpfung des buddhistischen Prinzips der Schadlosigkeit mit dem Tigerschutz. Die Verbreitung der Tigerteppiche soll den Verzicht auf echte Tigerfelle vorantreiben.
Abgerundet wird die faszinierende Ausstellung von atmosphärisch dichten Fotografien des Lichtbildners Ruedi Hofstetter, die die raue und doch reizvolle Landschaft und den spirituellen Geist des Landes einfangen.