Seit jeher wandern Menschen. Die Gründe dafür sind vielfältig – und über Jahrtausende doch immer wieder dieselben. Menschen sind auf der Suche nach besseren Lebensverhältnissen, sie wollen für sich und ihre Nachkommen Chancen wahrnehmen und gehen dabei bewusst auch Risiken ein.
Dabei spielen die jeweils vorhandene Verkehrsinfrastruktur und die dazugehörigen Fortbewegungsmittel eine zentrale Rolle. Die Auswanderung der Donauschwaben z. B. fand über die Donau in sogenannten „Ulmer Schachteln“, kleinen Flussschiffen, statt. Die großen Auswanderungswellen aus Deutschland in die USA begannen, als die Eisenbahn die großen Distanzen in Europa und den USA überwinden half und Dampfschiffe die Überfahrt über den Atlantik sicherer machten.
Die Geschichte zeigt, dass Menschen für die Chance auf ein besseres Leben große Risiken in Kauf nehmen. Ob dazu völlig überfüllte seeuntüchtige Schlauchboote bestiegen werden, um das Mittelmeer zu überqueren oder Balloneigenkonstruktionen erdacht wurden, um den Eisernen Vorhang zu überwinden.
Die Ausstellung präsentiert eine beispielhafte Auswahl von Einzelschicksalen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dabei kommen die Betroffenen selbst zu Wort. Denn so unterschiedlich die Migrationsgründe sind, so unterschiedlich sind auch die Menschen und ihre Biografien. Es ist notwendig, sich ihre Erfahrungen, Lebensgeschichten und Schicksale zu vergegenwärtigen, um die Bedeutung ihrer Flucht, Vertreibung und Auswanderung zu begreifen. Mit Daten und Zahlen kann dies nicht gelingen.