Längst ist die Zeit vorbei, da wir die Flora und Fauna der alten Welt als Jäger und Sammler auf der Suche nach Essbarem durchstreiften. Doch ist dieses Kapitel der Menschheitsgeschichte wirklich abgeschlossen? Sind Jagdtrieb und Sammelleidenschaft nicht immer noch Motoren menschlichen Handelns? Wie viel „Jäger und Sammler“ steckt also noch in uns, fragen Gegenwartskünstler wie Christian Jankowski, der in seiner Video-Performance Die Jagd seine Beute mit Pfeil und Bogen im Supermarkt erlegt.
Jagen und Sammeln greifen als zwei elementare Kulturtechniken, als zwei Wege der Auseinandersetzung mit und der Aneignung von Natur immer noch eng ineinander. Im Horten der erlegten Tiere als Trophäen wird der Jäger zum Sammler, auf der Suche nach seltenen Stücken der Sammler zum Jäger.
Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven vermitteln die an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen und Künstler ungewöhnliche und anrührende, scharfsichtige und durchaus kritische Bilder vom Jagen und Sammeln.
Auch der Merkelpark wird zum Jagdgelände: Eine Jagdhütte (The Glutton / Der Schlemmer) des amerikanischen Künstlers Mark Dion steht konträr zu der idyllischen Parkanlage. Und ein besteigbarer Jägersitz, den Francis Zeischegg eigens für das Ausstellungsprojekt „Jäger und Sammler“ konstruiert hat, verspricht ungewohnte Perspektiven.