Manfred Kuttner (1937-2007) ist einer der Mitbegründer des Kapitalistischen Realismus. Zusammen mit seinen Künstlerfreunden und Kommilitonen Konrad Lueg, Sigmar Polke und Gerhard Richter organisierte er 1963 die legendäre Demonstrative Ausstellung in der Kaiserstraße, Düsseldorf. Die Ausstellung kann als Keimzelle der sogenannten deutschen Pop Art und des weltweiten Erfolges von Sigmar Polke, Gerhard Richter und des späteren Galeristen Konrad Fischer, angesehen werden. Manfred Kuttner wechselte 1967 in die Werbegrafik und beendete seine künstlerische Karriere bevor sie richtig begann.
Die abstrakten, geometrisch strukturierten Bilder und die neonfarbenen Objekte Manfred Kuttners aus den frühen 60er Jahren bewegen sich ambivalent zwischen so unterschiedlichen Kunstrichtungen wie Op-, Pop-, Zero-, Informel und Nouveau Realisme. Seine Verwendung der damals brandneuen Plaka-Tagesleuchtfarben erzeugen eine flirrende Oberfläche und setzen alle Einordnungsparameter außer Kraft. Manfred Kuttners Bilder wirken aus heutiger Sicht, im Kontext neoabstrakter Malereidebatten, hochaktuell.
Nach über 45 Jahren gibt die von der Villa Merkel gemeinsam mit der Langen Foundation erarbeite Schau einen ersten institutionellen Überblick über dieses früh beendete Oeuvre. Neben Gemälden und Zeichnungen werden auch Objekte, Fotografien, Zeitdokumente und sein bedeutender, bisher selten gezeigter Film A-Z aus dem Jahr 1963 gezeigt.