Das Wahrzeichen der Messestadt wurde 1913 als größter Denkmalsbau Europas eingeweiht. Es wurde errichtet vom Leipziger Architekten Clemens Thieme, nach Entwurf von Bruno Schmitz und beherbergt im Inneren eine Reihe von Kolossalfigurenensembles, die vom Jugendstil beeinflußt sind. Die Aussichtsplattform und regelmäßig stattfindende Chorkonzerte sind aufgrund der Besonderheit der Architektur weitere Attraktionen.
In Leipzig und Umgebung fand im Oktober 1813 die Völkerschlacht bei Leipzig statt. Diese führte im Rahmen der Befreiungskriege zu einer wichtigen Niederlage Napoleons gegen die Großmächte Russland, Preußen, Österreich und Schweden. An der bis dahin größten Massenschlacht in und um Leipzig nahmen über eine halbe Million Soldaten aus fast ganz Europa teil.
Den über 120.000 Toten der Schlacht und der Befreiung von der französischen Besatzung sollte ein Denkmal errichtet werden. Damit verbunden war auch der Wunsch nach Schaffung eines deutschen Nationalstaates. Der Leipziger Architekt Clemens Thieme ergriff dazu die Initiative und gründete 1894 den „Deutschen Patriotenbund“ zur Errichtung eines Völkerschlacht-Nationaldenkmals, dem 1908 schließlich 90.000 Mitglieder angehörten. Sie warben für das Projekt, sammelten Gelder und richteten sogar eine Lotterie ein.
Der erste Spatenstich erfolgte 1898 und im Jahr 1913, genau 100 Jahre nach der Schlacht, konnte das Denkmal schließlich eingeweiht werden. Seine gewaltigen Dimensionen, die der architektonischen Tendenz des damaligen Zeitgeistes entsprachen, sollten die nationale Größe, Ehre und Verteidigungskraft symbolisieren.