28.10.2007 - 27.01.2008
Auguste Renoir ist vor allem bekannt für seine zarten Frauen- und Mädchenporträts, weniger bekannt sind seine Landschaften. Es sind aber gerade die Landschaften, in welchen er Bahnbrechendes leistete und worin seine ganze Modernität zum Ausdruck kommt.
Renoir ist nicht nur ein Publikumsliebling, aufgrund seiner Modernität war er auch von den Künstlern seiner Zeit hoch geschätzt. So äußerte sich selbst der kritische Cézanne über ihn: "Ich verachte alle lebenden Maler, mit Ausnahme von Monet und Renoir." Abgesehen von dem Liebreiz seiner Bildmotive sahen die Kunstliebhaber in Renoirs Werk immer auch die andere Seite, nämlich eine grandiose Malerei.
Unsere Ausstellung "Auguste Renoir und die Landschaft des Impressionismus" stellt die außerordentliche, späte Malkultur Renoirs in den Mittelpunkt der Betrachtung. Sind in seinen frühen Landschaften, etwa den "Zwei Schwestern auf der Terrasse", die Personen, Orte und Gegenstände noch recht exakt definiert, löst sich diese Bindung an die gegenständliche Welt im Werk Renoirs zunehmend auf. Immer mehr wird daraus "reine" Malerei, immer kleiner wird der Schritt zur Abstraktion.
Unsere Ausstellung umfasst rund 60 Gemälde Renoirs, und zeigt damit vor allem diesen "anderen" Renoir, der sich - frei von gegenständlichen Notwendigkeiten - der Farbe und dem Fest der Malerei hingeben konnte. Die Ausstellung möchte Ihnen zwar auch einige frühe Landschaften Renoirs vorstellen, doch liegt der Schwerpunkt auf dem späten Werk, in welchem sich die Häuser, Büsche, Bäume und Berge in pure Farbe aufzulösen scheinen. Hier befreit sich die Gestaltung vom Gegenstand, und die Farbe und das grandiose Licht Südfrankreichs gewinnen ein Eigenleben.
Damit die Einzigartigkeit dieses Malgenies zur Geltung kommt, zeigen wir in der Ausstellung auch Werke von Künstlern, die Renoir in seinem Werdegang beeinflusst haben - Courbet, Corot und Manet. Begleitend zu Renoirs Farbsymphonien zeigen wir die Gemälde seiner "impressionistischen" Freunde Monet, Sisley, Pissarro und Cézanne in der Ausstellung; denn vor diesem Hintergrund wird Renoirs außergewöhnliche Kraft und Sensibilität besonders hell erstrahlen.
