31.05.2012 - 08.07.2012
Unser Museum freut sich Ihnen den berühmten Graphikzyklus des spanischen Malers Francisco José de Goya y Lucientes (1746-1828) als Leihgabe des Morat-Instituts für Kunst und Kunstwissenschaft, Freiburg im Breisgau zeigen zu können. Dieser entstand nach dem Rückzug Goyas vom höfischen Umfeld mit seinen Auftraggebern. „Los Caprichos“ greifen aktuelle gesellschaftliche Probleme wie Armut, Aberglaube, Prostitution, Standesdenken, Machtmissbrauch von Staat, Adel und Klerus auf. 1799 kündigte Goya die Serie „Los Caprichos“ (80 Radierungen) in einer Madrider Tageszeitung an. Direkt nach der Veröffentlichung erkannte die Gesellschaft in den Drucken eine Bedrohung. Die 1799 erschienene Auflage von 270 Stück wurde aus Furcht vor Repressalien bereits zwei Tage später aus dem Handel entfernt.
Erst 1803 bot Goya die Platten und die restlichen Drucke König Karl IV. (1788–1808) an. So gingen die Platten schließlich an das Museo de Calcografía Nacional Madrid. Erst nach dem Tod Goyas wurden insgesamt zwölf Nachdruckserien von den Originalplatten abgezogen und veröffentlicht; der erste Nachdruck erschien 1850 und der letzte 1937. Im zweiten Teil beschäftigt sich die Ausstellung mit einer musikalischen Interpretation dieses weltberühmten Graphikzyklus durch den Komponisten Michael Quell, dessen Konzert die Ausstellung eröffnen wird.