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Vonderau Museum


Jesuitenplatz 2
36037 Fulda
Tel.: 0661 9 28 35 0
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Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

Wilhelm Rauscher (1864 – 1925) - Der Päpstliche Hofjuwelier, Hof- & Domgoldschmied in Fulda

08.02.2008 - 27.04.2008
Tradition und Innovation, Kunsthandwerk und Industrialisierung – Gegenpole, die Rauschers Leben und Wirken im Zeitalter gesellschaftspolitischer Spannungen Reichsgründung und Weimarer Republik beschreiben. Im Jahre 1864 in Aachen geboren wuchs Wilhelm Rauscher in eine Gesellschaft hinein, in der bewußt religiöses Leben, einhergehend mit katholischer Frömmigkeit erneuert wurde. Allerorts entstanden Gotteshäuser vorwiegend im vorreformatorischen Stil, Kirchenschätze wurden restauriert oder durch Neuerwerbungen erweitert. Die damit verknüpfte gesteigerte Wertschätzung und Pflege sakraler Kunstgüter kam auch dem Goldschmiedehandwerk zugute. Viele Werkstattgründungen von auf Sakralkunst spezialisierten Goldschmieden waren die Folge. Im Rheinland fand die Entwicklung die stärkste Ausprägung. Hier lernte und arbeitete Rauscher in renommierten Ateliers bei Reinhold Vasters in Aachen, bei Franz Xaver Hellner in Kempen und schließlich in der Trierer Firma Brems-Varain. Mit den gesammelten Erfahrungen zog es Rauscher 1892 in die Bischofsstadt Fulda, wo er eine Werkstatt gründete, die er anfangs gemeinsam mit dem Goldschmied Ferdinand Lürenbaum betrieb, und die schließlich drei Generationen existierte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten erlangte er schon bald die Gunst der Fuldaer Bischöfe und überzeugte viele Geistliche, Adelige und Privatiers im In- und Ausland von seiner Kunstfertigkeit. Der Limburger Bischof Dominikus Willi, Ludwig Szely, Domherr des Györer Domkapitels, Fürst Franz Josef von Isenburg-Birstein, die Landgräfin Anna von Hessen, sowie die Züricher Familie Lang-Schleuninger zählten zu seinen treuen Kunden und bedachten die Werkstatt Rauscher mit Aufträgen, die teils von den gewöhnlichen, oft stereotypen Bestellungen abwichen. Sie ermöglichten Rauscher traditionelle, für einen guten Goldschmied entscheidende Qualitäten unter Beweis zu stellen. Jedoch nicht allein Kunstfertigkeit, namhafte Klientel und die Anhäufung von Titeln machten Rauscher zu einem der bekanntesten Goldschmiede für Sakralkunst im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts. Wesentlichen Anteil hatten sein kaufmännisches Geschick und die innovativen, inhaltlich und künstlerisch perfektionierten, mehrsprachigen Bestellkataloge, mit deren Hilfe er weltweit potentielle Kunden von den USA bis nach Japan und Afrika erreichte. Die Kataloge bilden eine Kombination aus kunstvollen Schmuckblättern für ausgewählte Kunden und den seinerzeit eher in der Industrie zur Vermarktung von Fabrikerzeugnissen bekannten Katalogen. Eine Ausstellung des Vonderau Museums Fulda, des Dommuseums Fulda, des Dommuseums Frankfurt und des Diözesanmuseums Limburg

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