17.04.2011 - 01.11.2011
Die Metropolen der Welt sind die Inspirationsquellen der Künstler der Urban Art. New York, Paris, Berlin, London, São Paulo und das Weltkulturerbe Völklinger Hütte werden zu Orten der Begegnung mit einer Kunst, die dank Digitalkamera und Internet den Siegeszug auf den Straßen und in die Museen angetreten hat. Der Anfang der Urban Art liegt im Graffiti. Von den Jugendlichen der New Yorker Bronx in den späten 60ern auf U-Bahnwaggons und Häuserzeile gesprüht, entwickelt sich der Graffiti Style zu einem weltumspannenden Ausdruck von Jugendkultur. Urban Art ist ein weltumspannendes kulturelles Phänomen: Kunstmuseen und Galerien nehmen die Arbeiten der Post Graffiti Generation in ihre Sammlungen auf. Leinwandarbeiten der Stars erzielen auf Auktionen Höchstpreise. Werbung, Mode und Design übernehmen die Ästhetik der Straße. Mit der gewonnenen US-Präsidentschaftswahl von Barack Obama wird der US-Amerikaner Shephard Fairey, ein langjähriger StreetArt Aktivist, zum Star der Szene. Das von ihm gestaltete "Change" Plakat mit dem Konterfei des Präsidenten wird zur Ikone des gesamten Wahlkampfs und zeigt welches Potential in dieser Kunstform steckt.
Viele der Künstler der Urban Art haben ihre Wurzeln im klassischen Writing. Aus den an Häuserwänden hinterlassenen Signaturen der 70er Jahre hat sich diese Kunstrichtung weltweit verbreitet. Mit großformatigen Schriftmotiven und ihren figurativen Elementen entwickelt sich das Graffiti weiter und zeigt sich als dauerhafte und wandelbare Subkultur. Tags werden verfeinert und im Konkurrenzkampf um die wahrnehmbaren Werke entstehen kunstvoll bearbeitete Writings. Immer neue und aufwendigere Schriftbilder erblühen auf städtischen Bildträgern. Extrem gestaltete Blockbuchstaben, verzerrte und verschlungene Buchstabenformationen im Wildstyle und der 3 D-Style tauchen auf. Die StreetArt Szene erneuert sich. Action geladene Anleihen aus dem Comicstrip bis hin zu fotorealistische Darstellungen etablieren sich als eigenständige Subform des Graffitis. Die Stadt, die Straße bleibt das Arbeitsfeld der Urban Art Akteure, die heute auch ohne Sprühdose auskommen und mit Leinwand und Pinsel das Erbe der Graffiti Generation antreten. Weltweit machen sie mit ihren humorvollen und subtilen Eingriffen im Stadtraum von sich reden.