Der Künstler Oskar Kokoschka (1886-1980) ist ein herausragender Vertreter des Expressionismus und zählt zu den eindrucksvollsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
Das Wenzel-Hablik-Museum zeigt einen noch weitgehend unbekannten Werkabschnitt Kokoschkas. Betitelt mit dem italienischen Begriff „capriccio“, der seit dem 16. Jahrhundert für eine sprunghafte Kreativität, willkürliche Einfälle und eine lustvolle Überschreitung der akademischen Normen steht, umfasst die Ausstellung Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken, die Kokoschka spontan und von einem konkreten Erlebnis inspiriert fertigte.
Arbeiten voll abwechslungsreicher Sujets, darunter Porträts, Stillleben, Tierbilder, Reiseskizzen. Zahlreiche flüchtige Skizzen, die auf Reisen, beim Abendessen mit Freunden oder im Zirkus zu jeder Zeit an jedem Ort entstanden, verdeutlichen Kokoschkas Hang, das Leben und den Augenblick binnen weniger Sekunden und mit blitzschnellen Zeichenstrichen aufs Papier zu bringen und festzuhalten. Des Künstlers so genannte private „Notizen“, die seine persönliche Sicht der Dinge zeigen und die die unterschiedlichsten Themen aufgreifen, verdeutlichen zudem die Sehnsucht nach einer Kunst ohne Zwänge und Regeln.
Die präsentierten Werke entstammen der Sammlung Prof. Dr. Heinz Spielmann. Er gehört zu den besten Kennern Kokoschkas und war jahrelang mit dem Künstler freundschaftlich verbunden.