04.06.2010 - 29.08.2010
Heinz Gappmayr gehört zu den bekanntesten und wichtigsten Künstlern der Visuellen Poesie. Er verstarb Mitte April ganz plötzlich in seinem 85. Lebensjahr. Kurz vor seinem Tod schenkte er dem Studienzentrum ein großes Konvolut an Künstlerbüchern, Grafiken und Grafikmappen. Die Ausstellung des Studienzentrums für Künstlerpublikationen zeigt erstmals seine Künstlerbücher und grafischen Arbeiten in einer eigenen Schau, die den gesamten Kosmos seiner Arbeiten umfassen. Als Hommage an einen wunderbaren Künstler thematisiert die Ausstellung die Macht des Freiraums und die Materialität von Sprache, die Gappmayr so interessierte.
Heinz gappmayr schuf Denkbilder, die sich zwischen Raum und Zeit verorten. Er erzeugte seine Werke mit Zeichen, genau genommen mit abstrakten Elementen wie Buchstaben, Worten, Zahlen oder einfachen grafischen Grundlagen wie Linie oder Punkt. Bekannt geworden ist er auch durch seine Ein-Wort-Texte. Die Worte, die er verwendete sind allesamt gegenstandslos: Wind, Licht, Zeit, jetzt, sind, ... So handeln seine Werke von der nicht sichtbaren, der gedachten Welt und untersuchen gleichzeitig die Strukturen und Bedingungen für deren Sichtbarmachung. Unsichtbares wird visualisiert und damit auf spezielle Art und Weise ins Bewusstsein gebracht. Es gelang ihm mit dem Material der Sprache, die an sich keine Inhalte vermittelt, Vorstellungen zu verbildlichen.
Seit 1961 hat der in Innsbruck lebende und auch dort gestorbene Künstler ein äußerst konsequentes Werk geschaffen, das Arbeiten auf Papier, auf Leinwand und auf Wandflächen im Innen- und Außenraum umfasst sowie Fototexte, kleinere Objekte und Skulpturen.