15 Räume. 15 künstlerische Welten. Die Weserburg präsentiert erneut in einer spannungsreichen Abfolge höchst unterschiedliche Künstlerräume. Die Ausstellung gibt einen Einblick in die Vielfalt und Qualität künstlerischer Produktion heute, welche sich eindrucksvoll in den Sammlungen der Weserburg abbilden. Selbstbewusst stellen die Künstlerinnen und Künstler ihre Werke und Konzepte zur Debatte. Gerade in den dabei zu Tage tretenden Unterschieden, Widersprüchen und Entgegnungen reagieren die Künstlerräume der Weserburg auf die Komplexität heutiger Welterfahrung. Ausgewählte Räume sind von den Künstlerinnen und Künstlern speziell für diese Ausstellung eingerichtet worden.
Im Eingang der Ausstellung hängen 1347 Erkennungsmarken der Bundeswehr von der Decke herab. Die minimalistische Installation von Almut Linde provoziert in ihrer Bedeutungsoffenheit ein Nachdenken über anonymes und individuelles Sterben im Krieg. William Kentridge thematisiert in seiner Videoarbeit mit eindrucksvoll gezeichneten Bildwelten ein historisches Südafrika der Apartheid. Manfred Holtfrerich wiederum zeigt aquarellierte Blätter: Was als eine herbstlich romantische Form der Malerei gedeutet werden könnte, erweist sich als ein eigenständiges Malkonzept von sachlicher Klarheit. Alicja Kwade ist gleich mit einer Gruppe von Arbeiten vertreten. Es sind verstörende ästhetische Gebilde, die unsere Gewissheiten hinterfragen. Das geschieht nicht selten mit abgründigem Witz, wenn etwa eine zerbrochene Scheibe sich als präzise gefertigte Stahlplatte entpuppt. Diese und weitere Positionen werden ergänzt durch wichtige Arbeiten der Gegenwartskunst des 20. Jahrhunderts von Dan Flavin, Guiseppe Penone, Rebecca Horn und anderen.
Die Ausstellung versammelt Malerei, Skulptur, Foto- und Videoarbeiten, die zu einem abwechslungsreichen Rundgang einladen. Einige ältere Arbeiten aus den Sammlungen der Weserburg sind den Betrachtern bereits durch frühere Besuche bekannt, andere werden in dieser Form und Kombination zum ersten Mal gezeigt.