21.05.2011 - 14.08.2011
POETRY GOES ART & vice versa ist eine umfassende Ausstellung zur Entstehung und Entwicklung der Konkreten und Visuellen Poesie. Sie zeigt Werke von internationalen Pionieren wie Eugen Gomringer, Augusto und Haroldo de Campos, Öyvind Fahlström, Gerhard Rühm und Franz Mon. Die einzigartige Entstehung der Konkreten Poesie in den 1950er Jahren fand von Anfang an parallel in der Schweiz, Brasilien, Schweden und Österreich statt - trotz der geografischen Entfernungen und den unterschiedlichen kulturellen und politischen Situationen.
In den 1960er Jahren wurde auch Deutschland zum Zentrum der Entwicklung und zog als Treffpunkt viele internationale Künstler an. Lautpoesie, visuelle, akustische, radiophone und sogenannte künstliche Poesie (Computertexte) sind das Ergebnis dieses künstlerischen Austauschs. Die Ausstellung bietet einen detaillierten Einblick in diese außergewöhnlichen und bemerkenswerten Zusammenhänge. Schreibmaschinenarbeiten, Künstlerbücher, Grafiken, Filme und Zeitschriften, auch Radio- und Klangkunst sowie verschiedenartige Objekte zeugen von dem besonderen ästhetischen und gesellschaftlichen Spannungsfeld der Poesie.
Die Arbeit mit dem Material Sprache vereint Künstlerinnen und Künstler von Lateinamerika bis Osteuropa, von Nordamerika bis Asien. Als erste weltumspannende Literatur- und Kunstform auf der Basis ästhetischer Prinzipien thematisiert die Konkrete und Visuelle Poesie künstlerische Grenzüberschreitungen zwischen Text, Bild und Musik. Bei dieser künstlerisch literarischen Strömung wird nicht mehr etwas "beschrieben", sondern die Sprache als Material wird zum Gegenstand der Kunst. Das Publikum begegnet dem Spiel von Worten und Buchstaben, den Wechselbeziehungen zwischen Laut und Gestalt. Ein-Wort-Gedichte, Ideogramme, Dialektgedichte, Collagen und Schriftobjekte sind nur einige Formen, die hierbei entstanden sind.