31.03.2007 - 13.05.2007
Mit der Reihe CROSSKICK wurde von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Kunstvereine ein Projekt initiiert, bei dem Europäische Hochschulen zu Gast in deutschen Kunstvereinen sind. Von Mai 2006 bis Herbst 2007 präsentieren dreizehn Kunstvereine Ausstellungen, Workshops und Projekte von jungen Künstlern und Künstlerinnen aus zwanzig europäischen Kunsthochschulen. Parallel dazu wird in Gesprächen, Vorträgen und Symposien über die Situation des Nachwuchses in Europa diskutiert. Welche Perspektiven eröffnen die Ausbildungsmodelle der jeweiligen Akademien? Wie werden die Studierenden auf ihren Einsatz auf dem internationalen Spielfeld der Kunst vorbereitet?
Der Westfälische Kunstverein hat in diesem Zusammenhang mit Studierenden der Kunstakademien in Danzig und Vilnius zusammen gearbeitet und sie nach ihren Vorstellungen einer „idealen“ Akademie befragt. Diese Hochschulen sind durch den politischen Wandel ihrer Länder in einer besonders spannungsreichen Situation: auf der einen Seite sind die Hochschullehrer dem Kunstbegriff vergangener Zeiten verbunden, auf der anderen Seite streben die Verwaltungen im Rahmen des Bologna-Prozesses eine Neuausrichtung an. Die Studierenden finden sich so zwischen divergierenden Kräften und Dynamiken, denen sie eigene Vorstellungen von Kunst und Ausbildung entgegensetzen. Die Einbindung von ausgewählten Studierenden der Kunstakademie Münster in das Projekt erweitert den geführten Diskurs um eine Position, bei der Fragen nach technischem Equipment oder veralteten Unterrichtsinhalten und -methoden nicht mehr an erster Stelle stehen.
Nach gegenseitigen Besuchen und einer gemeinsamen Arbeitswoche soll die Ideale Akademie in Münster für sechs Wochen zur Wirklichkeit werden. Die in den 1980er Jahren geborenen Künstler werden den Kunstverein als Plattform ihrer Zukunftsideen nutzen. Zum einen werden künstlerische Arbeiten gezeigt, die sich auf die Lehre und die Entwicklung der künstlerischen Persönlichkeit beziehen, und die darüber hinaus den Arbeitsprozess an diesem Projekt reflektieren. Zum anderen laden die Künstler und Künstlerinnen das Publikum ein, an ihrer Vorstellung der Idealen Akademie in einer Vorlesungsreihe teilzuhaben. Für die Stage Talks, die in englischer Sprache gehalten werden, wurden passionierte Experten eingeladen, Einblicke in ihr ganz spezielles Fachgebiet zu geben. Ein Versuch, die Notwendigkeit von gedanklicher Offenheit innerhalb eines Kunststudiums zu unterstreichen.