Die künstlerische Praxis der US-amerikanischen Video- und Performancekünstlerin Liz Magic Laser (*1981) zeichnet sich durch eine höchst intelligente und kritische Reflektion aktueller politischer Umstände und gesellschaftlicher Strukturen aus. Ihre jüngsten Arbeiten beleuchten das Verhältnis zwischen den Medien und ihrem Publikum. In der vermeintlich objektiven Vermittlung von Nachrichten und Fakten identifiziert Laser traditionelle Schauspiel- und Performancetechniken sowie andere psychologische Strategien, die sich Nachrichtensprecher und Reporter aneignen, um den Zuschauer zu beeinflussen. Laser greift diese Techniken auf und macht sie in ihren Arbeiten sichtbar.
Im Zentrum der Ausstellung wird eine Videoinstallation auf der Grundlage einer Performance stehen, die Laser vor Ort in Münster inszenieren will. Gegenstand ist ein Dialog zwischen den Medien und der Öffentlichkeit, verkörpert durch eine Außenreporterin und den sprichwörtlichen „kleinen Mann von der Straße“, der für spontane und vermeintlich objektive Meinungsbilder der allgemeinen Bevölkerung herangezogen wird. Diese Begegnung wird theatralisch überhöht und entlarvt damit die suggestiven Mechanismen hinter scheinbar offenen Interviewfragen, die vielmehr eine öffentliche Meinung formen als sie zu spiegeln. Im Kunstverein wird eine Kulisse zwischen Nachrichtenstudio und Café installiert – ein hybrider Ort, an dem Nachrichten gemacht und diskutiert werden. Weitere Videoarbeiten der letzten zwei Jahre werden ebenfalls zu sehen sein.
Liz Magic Laser (*1981) studierte Bildende Kunst unter anderem an der Columbia University in New York und nahm 2009 am Independent Study Program des Whitney Museums New York teil. Zuletzt war sie an der Armory Show in New York als Commissioned Artist beteiligt, hatte Einzelausstellungen wie Tell Me What You Want To Hear (Diverse Works, 2013, Houston, TX) und In Camera (Malmö Konsthall, 2012, Malmö, SE) und war unter anderem in der Gruppenausstellung The Magic of the State in der Lisson Gallery in London zu sehen.