21.05.2011 - 07.08.2011
Seine Motive sind ungewöhnlich: Meerschweinchen, Badelatschen, Teebeutel, Handtücher oder Butterbrote sind nicht unbedingt das, was man in der Malerei erwartet. Doch bei Cornelius Völker (*1965) wird auch das entlegendste Motiv zum Anlass für große Malerei. Völker ist ein Virtuose des Pinselstrichs - unter seiner Kunstregie werden Farbmaterie und Pinselduktus eins mit dem Motiv: Dick aufgetragene Farbe wird zum Brotaufstrich, Pinselhaare verwandeln sich in Tierhaare, Flüssigkeiten werden in fließender und geschütteter Farbe dargestellt. In verblüffender Leichtigkeit orientiert Völker seine malerischen Annäherungen an der Struktur des Motivs - und spinnt dabei ein dichtes Netz von Referenzen an die Geschichte der Malerei. Was vordergründig nach banalem Alltags-Pop aussieht, hat es hintergründig in sich. Die Handtuch-Bilder verweisen auf die "Tüchlein-Malerei" der Frühre naissance ebenso wie auf Mondrian, die Badelatschen sind Abkömmlinge von den Schuhen van Goghs, Reißverschlüsse deuten unmissverständlich auf die "Zips" von Barnett Newman und das Design der Röcke und Pullover Völkers scheint aus den abstrakten Bildern Gerhard Richters zu stammen. Doch auch jenseits aller kunsthistorischer Bezüge bieten die Bildwelten Völkers ein Feuerwerk an Sinneslust fürs Auge. Mit Cornelius Völker setzen wir unsere Reihe der Malereipositionen fort, die wir mit Anton Henning und Tatjana Doll begonnen haben. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Villa Stuck in München, dem Mönchehausmuseum Goslar und dem Vonder-Heydt-Museum Wuppertal.