„Nur indem wir das Eis im Herzen des Menschen schmelzen, hat der Mensch die Chance, sich zu ändern und sein Wissen weise anzuwenden.“ Angaangaq Angakkorsuaq, grönländischer Schamane und Mentor des Projektes Stella Polaris* Ulloriarsuaq ist ein internationales Fotokunst- und Filmprojekt, bei dem das verschwindende Eis Grönlands fotografisch und filmisch im Mittelpunkt steht. Im Grenzbereich der Fotografie und unter extremen Bedingungen für Mensch und Material gelingen der Initiatorin und Fotografin Nomi Baumgartl, dem Fotografen Sven Nieder, dem Filmemacher Yatri N. Niehaus und der grönländischen Koordinatorin Laali Lyberth noch nie dagewesene, einzigartige Aufnahmen.
Auf zwei Expeditionen Ende 2012 und Anfang 2013 hielten sie unter den Polarlichtern am Himmel den Wandel des einst ewig erscheinenden Eises fest. Zusammen mit den Einwohnern Grönlands wurden Eisberge und Gletscher im wahrsten Sinne des Wortes "photographiert", also "mit Licht gemalt". In Langzeitbelichtungen entstanden hieraus Fotokunstwerke dieser Lichtmalereien und äußerst beeindruckende Filmaufnahmen über das Projekt und seine Lichtbotschafter. Bei zeitweise - 40° Celsius mussten Mensch und Technik bis über ihre Grenzen hinausgehen.
Der grönländische Schamane Angaangaq begleitete 2012 das Projekt. Im Februar 2013 kehrte das Team zurück, um weitere Orte zu fotografieren und die dramatische Veränderung, die sich über nur drei Wintermonate vollzog, zu dokumentieren. "Egal was wir tun – alles hat eine Auswirkung irgendwo auf der Welt. Das ist die Botschaft, die für uns in diesem Projekt steckt", fasst Sven Nieder zusammen.