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Tschernobyl: Verlorene Orte, gebrochene Biografien

14.04.2011 - 29.05.2011
25 Jahre des Vergessens, des Ignorierens, des Verschweigens und offizieller Fehlmeldungen kennzeichnen den Umgang mit dem bis dahin größten Atomunfall der Geschichte, der Explosion des Atomkraftwerks Tschernobyl am 26. April 1986. Seit dem 11. März 2011 droht in Japan ein nukleares Inferno noch größeren Ausmaßes. Was sind die Folgen eines nuklearen Unfalls? Der Fotograf Rüdiger Lubricht holt die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl aus der sicheren Entfernung und zeigt in der Ausstellung "Tschernobyl: Verlorene Orte, gebrochene Biografien" Momente aus der Wirklichkeit vor Ort: die verstrahlten Lebensräume in der Sperr- und Todeszone; die Rückkehrer, die trotz der Strahlengefahr in die Zone zurückkamen, um dort ihren Lebensabend zu beschließen; die Liquidatoren, die damals stolz darauf waren, für ihr Land und ihre Mitmenschen zu arbeiten und sich nachträglich die Frage nach dem Sinn ihres Einsatzes stellen. Circa 800.000 Liquidatoren riskierten ihr Leben, um das außer Kontrolle geratene "friedliche Atom" zu besiegen, den Reaktorbrand zu löschen und die Katastrophenfolgen zu begrenzen. Viele von ihnen sind gestorben. Die noch lebenden Liquidatoren kämpfen meist mit gesundheitlichen Problemen. Nur ihrem Einsatz ist es zu verdanken, dass wir in Westeuropa von einem größeren Unglück verschont blieben. Ihrem Andenken ist diese Ausstellung gewidmet. "Wenn wir Tschernobyl vergessen, erhöhen wir das Risiko weiterer solcher Technologie- und Umweltkatastrophen in der Zukunft ... Mehr als sieben Millionen unserer Mitmenschen können sich den Luxus des Vergessens nicht erlauben. Sie leiden noch immer ... Das Vermächtnis von Tschernobyl wird uns und unsere Nachkommen begleiten - und zwar für viele kommende Generationen." Kofi Annan, New York 2000 Die Erzeugung von Atomenergie birgt unvorhersehbare Gefahren. Es gibt keine Lösung für den Atommüll. Künftige Generationen werden mit der hoch radioaktiven Hinterlassenschaft leben müssen.

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