100 Karikaturen zum 100. Geburtstag. 53 Karikaturisten der Ausstellung Willy Brandt – Man hat sich bemüht begleiteten Willy Brandts politisches Leben kritisch, ironisch und spöttisch, satirisch und grotesk humorig –aber „bei aller Schärfe immer auch versöhnlich“ (Willy Brandt).
Willy Brandt hatte viel übrig für die Zunft der Spottzeichner. Karikaturen waren für ihn ein künstlerisches Medium lebendiger Demokratie, das schon einmal mehr wagen kann als der gedruckte Kommentar. Mit spitzer Feder begleiteten die Karikaturisten den Regierenden Bürgermeister von Berlin (1957), den Kanzlerkandidaten der SPD (1961, 1965), den SPD-Vorsitzenden (1964), den Außenminister (1966) und schließlich den Bundeskanzler (1969) und den Träger des Friedensnobelpreises (1971). Sie bringen Treffsicher seinen Rücktritt (1974), seine Präsidentschaft in der Sozialistischen Internationale (1976) und sein Engagement als Vorsitzender der Nord-Süd-Kommission (1977) auf den Punkt. Sie kommentieren auf ihre Art seine Ost-, Entspannungs- und Friedenspolitik ebenso wie seinen Einsatz für die Dritte Welt und lassen auch innerparteiliche Differenzen – seien sie mit den Jusos, mit Helmut Schmidt oder Herbert Wehner – nicht aus.
Dass die Ausstellung mit dem Brandenburger Tor beginnt und auch damit endet, ist kein Zufall. Berlin – die Einheit der Stadt und die Einheit Deutschlands standen stets im Zentrum des politischen Wirkens von Willy Brandt.