Antony Gormleys EXPANSION FIELD wird zum ersten Mal in der grossen Ausstellungshalle des Zentrum Paul Klee gezeigt. Diese neue Arbeit besteht aus 60 aus Corten-Stahl gefertigten Skulpturen, deren Formen direkt vom menschlichen Körper und seinen Haltungen abgeleitet sind. Die streng konzipierte Rauminstallation eröffnet kultur- und kunstgeschichtliche Referenzen von der Frühgeschichte bis zu Minimal Art und Body Art. Das orthogonale Feld setzt der organischen Formensprache der Architektur des ZPK von Renzo Piano einen Kontrapunkt entgegen.
Das Zentrum Paul Klee präsentiert die erste Einzelausstellung von Antony Gormley in einem Schweizer Museum. EXPANSION FIELD schliesst an die verschiedenen «Field»-Arbeiten, die Gormleys Œuvre immer wieder geprägt haben, an, seien es EUROPEAN FIELD oder ASIAN FIELD, wo zigtausende kleiner Tonfiguren Räume einnehmen, seien es die sich nicht auf einen Blick erschliessenden Felder wie HORIZON FIELD im Bregenzer Wald, wo eine Anzahl auf derselben Höhe übers Meer platzierter lebensgrosser Figuren eine Fläche von mehr als 150 Quadratkilometern besetzen.
Diese Werke leiten sich einerseits von festgehaltenen Augenblicken gelebter Zeit ab und können mit Körper- und Performance-Kunst assoziiert werden. EXPANSION FIELD kann andererseits aber auch in Verbindung mit frühgeschichtlichen Monumenten wie den megalithischen Steinreihen in Carnac in der Bretagne oder als Kommentar des Strassenrasters von Manhattan gebracht werden. EXPANSION FIELD besitzt eine starke Affinität zu den seriellen Werken von Donald Judd wie seine monumentale Installation in Marfa, Texas oder zu Walter de Marias The Lightening Field in New Mexico. Sie unterzieht die Sprache des Kubismus einer Neubewertung, während es den Anspruch der Minimal Art nach Verbindlichkeit weiterführt.
EXPANSION FIELD erweist sich geradezu als prädestiniert für eine Installation im Zentrum Paul Klee, kontrastiert das Werk doch auf spannungsvolle Weise die organische Formensprache der Architektur von Renzo Piano und weist zugleich Berührungspunkte zum Universum Paul Klee auf, etwa aufgrund des Interesses beider Künstler an Zusammenhängen und dem Wechselspiel zwischen natürlicher Entwicklung und konstruierten Realitäten. Drei frühere Plastiken des Künstlers, die die Thematik der Expansion behandeln und einen Dialog zwischen Wachstum, Raum und Serialität kreieren, werden in einem Kabinett neben der Rauminstallation EXPANSION FIELD ausgestellt.