Klees Engel gehören zu den beliebtesten Werken des Künstlers. Als geflügelte Mischwesen, halb Mensch halb Himmelsbote, repräsentieren sie eine Übergangsform zwischen irdischer und überirdischer Existenz, die einem Bedürfnis nach Spiritualität entgegen kommt, zugleich aber auch die Skepsis gegenüber Religion und Glaubensfragen reflektiert. Klees Engel haben kleine Schwächen und Schönheitsfehler, sind vergesslich oder hässlich, sorgenvoll oder verspielt. Nicht selten geraten sie aber auch in die Nähe von Teufelsfiguren, heissen Luzifer und Leviathan, Mephisto oder Chindlifrässer und stammen gleichermassen aus christlichen Vorstellungen, wie aus Mythologie, Literatur oder Volkstheater.
Die Engel von Klee werden von einer Reihe von Kabinetten flankiert. Sie zeigen Werke mit Engelsmotiven aus der Film-, Fotografie- und Videogeschichte von 1915 bis 2010, von Murnaus Faust und Chaplins The Kid bis zu den ikonischen Werken von Joseph Beuys, Wim Wenders, Francesca Woodman oder der gefeierten finnischen Videokünstlerin Eija-Liisa Ahtila.