Foto: Zentrum Paul Klee
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Zentrum Paul Klee

Foto: Zentrum Paul Klee
Foto: Zentrum Paul Klee
Foto: Zentrum Paul Klee
Foto: Zentrum Paul Klee

Monument im Fruchtland 3
3006 Bern
Tel.: 031 359 01 01
Homepage

Öffnungszeiten:

Di-So 10.00-17.00 Uhr

Olaf Breuning: The Grid

23.08.2013 - 10.11.2013

«Ich kann leider nicht malen», behauptet Olaf Breuning mit Bedauern. Gleichwohl – oder vielleicht gerade deswegen – experimentiert er seit geraumer Zeit mit Farbe. Er überschüttete Menschen mit Farbe, sodass deren Körper gleichsam zur Leinwand wurden.
Er orchestrierte Feuerwerkskörper zu explodierenden Farbkompositionen. Dann wieder bemalte oder bedruckte er durchsichtige Folien. All diese Aktionen dienten dazu, in fotografischer Form als Bilder festgehalten zu werden.
Im Felix Klee-Saal des Zentrum Paul Klee realisiert Olaf Breuning ein partizipatives Kunstprojekt. Der seit elf Jahren in New York ansässige Schweizer Künstler hat sich ein Konzept für ein gigantisches Wandbild ausgedacht, das während der Ausstellungsdauer durch die Mitwirkung der Besucherinnen und Besucher des Zentrum Paul Klee entsteht. Der Fortschritt des Werkprozesses kann auf verschiedenen Kanälen verfolgt oder auch durch wiederholten Besuch (mehrmaliger Eintritt in die Ausstellung gratis) mitgestaltet werden.
Olaf Breuning beschränkt sich in seinem Schaffen nicht auf ein einzelnes Medium, sondern arbeitet mit Fotografie, Film, Bildhauerei, Zeichnung und neu Malerei. Ihn faszinieren Gegenstände, die in Billigläden angeboten werden ebenso wie handgefertigte Einzelobjekte. Seine Kunst will einfach zugänglich sein und jede Betrachterin bzw. jeden Betrachter auf irgendeine Weise ansprechen. Humor und Witz fungieren dabei nicht selten als „Türöffner“, lassen aber auch Abgründe erahnen.
In der Arbeit, die Breuning für das Zentrum Paul Klee konzipiert, ist der performative Akt nicht mehr nur Mittel zum Zweck. Er dient nicht dazu, eine Fotografie zu produzieren wie bei seinen anderen „malerischen“ Arbeiten, sondern macht in Form der über die ganze Ausstellungsdauer anhaltenden Aktion des Publikums die eigentliche Essenz des Werks aus. Im Zentrum des Interesses steht der Prozess. Dieser wird einerseits von der Ausgangslage bestimmt, die Breuning schafft, indem er auf rasterförmig an der Wand angebrachten Tablaren Hunderte mit verschiedenen Farben gefüllte Farbbecher platziert. Diese werden von den Ausstellungsbesucherinnen und -besuchern mit Bällen beschossen, sodass die Farbe an die Wand spritzt. Der Künstler übergibt die Vollendung seines Werks dem Publikum und somit auch dem Zufall. Breuning macht dadurch spannungsgeladene Momente der Kunstproduktion sichtbar, die zwischen genialischer Schöpfung und Zufall pendeln oder zwischen Konzept und expressiver Ausführung.
Nach der Ausstellung von Rémy Zaugg im Jahre 2007 widmet das Zentrum Paul Klee mit der Schau Olaf Breunings eine weitere Einzelausstellung einem zeitgenössischen Schweizer Künstler. Mit seiner wachen Beobachtungsgabe, seinem ironischen Blick auf das Zeitgeschehen sowie seinem Interesse an künstlerischen Prozessen ist Breuning für das Zentrum Paul Klee ein prädestinierter Ausstellungspartner.

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