14.04.2011 - 28.08.2011
In der traditionellen Schnitzkunst Ostafrikas bilden die Masken und figuralen Holzschnitzereien der Makonde zweifelsohne einen Höhepunkt. Das Bantuvolk lebt im Südosten Tansanias auf dem schwer zu erreichenden Makonde-Plateau.
Ebenholz ist das für die Schnitzwerke genutzte Material. Die Kunstwerke werden aus einem einzigen Stamm geschnitzt und stellen, auf einem Sockel stehend, eine Einzelfigur oder eine Figurengruppe dar. Zu diesen Figuren zählen Menschen und Tiere genauso, wie Phantasiegestalten, die eine Zwischenform zwischen Mensch und Tier verkörpern, und die bisweilen an Werke von Hieronymus Bosch oder Peter Bruegel erinnern.
Schon zu Beginn des 20.Jahrhunderts wurden Völkerkundler auf die Kunst der Ureinwohner aufmerksam. Die Makonde verfügen über eine sehr alte Schnitztradition. Sie stellen Masken und Skulpturen aber auch Alltagsgegenstände her. Wo der Ursprung dieser Tradition liegt, ist allerdings unbekannt. Mittlerweile hat sich die Schnitzkunst aber gewandelt: Weg von realistischen und traditionellen Darstellungen, hin zu mehr fantasievollen Formen.
"Die alte Schnitzkunst der Makonde", so die Expertin Helke Kammerer-Grothaus, "wollte das Leben deuten, Sinn aufzeigen, die Gemeinschaft mit den Ahnen herstellen und von innen her das ununterbrochene Weiterleben der Stammesseele in die Zukunft hineinsichern: deshalb die Mutterfiguren, deshalb die aufgetürmte Sippengruppe, deren senkrechte Achse auf die Verbindung von Diesseits und Jenseits hinweist und die Darstellung von guten und bösen Geistern."