Kurzbeschreibung
Die von vielen Zeitschichten gezeichnete Dorfkirche ist fast
700 Jahre alt und liegt an der alten Salz- und Heringsstraße, einem der drei bedeutenden mittelalterlichen Handelswege Rügens. Nach der Christianisierung Rügens ab 1168 ist der jetzige Bau im Zuge der im 14. Jh. auch auf Rügen einsetzenden deutschen Einwanderung erbaut worden. Aufgrund eines wissenschaftlichen Gutachtens im Jahr 2004 konnte der Baubeginn auf das Jahr 1313 datiert werden. Bei dem noch teilweise im Kirchenraum sichtbaren Fachwerk handelt es sich um Überreste eines ursprünglich eigenständigen Fachwerkbaus, der erst im 16. Jh. mit Backstein ummauert wurde. Damit ist die Kirche in Landow der älteste bekannte Fachwerkkirchenbau in Norddeutschland und im gesamten Raum der südlichen Ostsee.
Dank des Enthusiasmus weniger Menschen wird die Kirche vor
dem endgültigen Verfall gerettet. In den 1980er Jahren gelingt einzelnen, für den Denkmalschutz und die Kulturförderung in der DDR engagierten Bürgern eine erste Notsicherung des einsturzgefährdeten Gebäudes. Nach der Wende, in den Jahren 1991/92 und 2002/3, erfolgen durch Fördergelder und viele Spenden grundlegende Sicherungsmaßnahmen an Turm, Fenstern, Dach, Fußboden und Außenmauerwerk. Seitdem werden weitere behutsame Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen in kleinen Schritten durchgeführt. Hervorzuheben sind zwei akademische Sommerschulen der HfBK Dresden 2005/6, in denen Kunstgut restauriert und die verbliebenen Deckenbretter montiert wurden. Neben der von der EU geförderten Verbesserung der Ausstattung der Kirche 2006 ist das wiederholte Engagement der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und des Vereins Dorfkirchen in Not grundlegend für die Rettung der Kirche gewesen.
Seit 1991 gastieren hier die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und seit 2000 nutzt die Kirchengemeinde Samtens mit dem Freundeskreis Kirche zu Landow die Kirche als Kultur- und Wegekirche.