Kurzbeschreibung
Das neue Kurhaus bekam beim Umbau 1966/67 einen Theaterraum fuer 800 Personen, eine moderne Bühne und, ausser Gesellschaftsräumen, einen kleineren Konzertsaal. Seit wann in Aibling Theater gespielt wurde, laesst sich nicht genau feststellen. In Szene gesetzte Darstellungen der Passion Christi, wie Oelbergandachten, gab es noch zu Beginn der 19. Jahrhunderts. Ein Aiblinger, Pater Franziskus Lang SJ, schrieb sogar ein in der Theaterwissenschaft berühmtes Buch über das Jesuitentheater des Barock, 1727 erschienen unter dem Titel "Abhandlung über die Schauspielkunst" in Muenchen in lateinischer Sprache.
Auf der alten Aiblinger Kurhausbuehne wurde seit 1907 gespielt. Waehrend und nach dem 2. Weltkrieg gab es trotz der enfachen Buehne gute Auffuehrungen, denn in einer Zeit der ausgebombten Theater- und Konzertsäle in den Grosstaedten besas ein intakter Saal in der Provinz Anziehungskraft. Bekannte Künstler kamen: Julius Patzak, Gerda Sommerschuh, Hans Hermann Nissen und viele andere. Die Lore-Bronner-Buehne spielte Klassiker, das Philharmonische Orchester Bad Reichenhall kam regelmässig, oft mit namhaften Solisten. Man erlebte die Tanzkunst der Geschwister Hoepfner und Helga Pawlinis "Romantisches Ballet". Doch erst nachdem das neue Kurhaus mit einer Fledermaus-Auffuehrung in Starbesetzung durch die Muenchner Opernbuehne in 1967 eingeweiht worden war, wurde Bad Aibling mit einem festen Spielplan zur wichtigsten Theaterstadt zwischen Muenchen, Salzburg und Innsbruck. Die Besucher kamen und kommen aus dem Chiemgau, aus Rosenheim, dem Inntal und aus den Landkreisen Ebersberg und Miesbach. Ganze Ensembles fester Bühnen gaben Gastspiele. Die Wiener "Burg" war da, das "Schwarze Theater Prag", das Tiroler Landestheater. Das Passauer Stadttheater spielte immer wieder mit grossem Erfolg Opern und Operetten. Internationale Folkloregruppen, Chöre und Orchester gastierten in Bad Aibling. Bayerische Dialektstücke, durch bekannte Bühnen oder von begabten Laienspielern der Trachtvereine aufgefuehrt, machten die Aiblinger Theaterszene abwechslungsreich.