Kurzbeschreibung
Als Industriedenkmal verdeutlicht der Ringlokschuppen den Strukturwandel der Ruhrregion. Der um 1900 entstandene Lokschuppen umfasste 24 Kreissegmente für die Unterstellung von Loks in einem Gesamtwinkel von 154 Grad bei einer Gebäudetiefe von 22,25m. Der Außenradius beträgt 57,75 m, der Innenkreis 35,50 m, die Firstfläche 8,30 m und die Traufhöhe 6,23 m. Als Teil des damaligen Reichsbahn-Ausbesserungswerkes Speldorf diente der Ringlokschuppen zur Unterstellung von Dampflokomotiven, die vom zugehörigen Wasserturm versorgt wurden, bis 1943 die vorliegende Drehscheibe bei einem Bombenangriff zerstört wurde.
Im Rahmen der gänzlichen Neuorientierung des Sanierungsgebietes als Gelände für die Landesgartenschau Nordrhein-Westfalen 1992 wurde das Gebäude komplett umgestaltet, seiner neuen Funktion als Kultur- und Begegnungsstätte entsprechend. Ein Großteil der Stahlkonstruktion musste wegen totaler Durchrostung erneuert werden, die Flächefundamentierung wurde wegen der Rollkiesunterschicht auf die alten gemauerten Blockfundamente gelegt. Um den ursprünglichen Charakter des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes zu bewahren wurden die alte Stahlfachwerkfassade und Fenster und Tore rekonstruiert bzw. in neuer Funktionalität erhalten:
Im Erdgeschoß befinden sich drei große Veranstaltungsräume, die durch ein 5 m breites umlaufendes Foyer miteinander verbunden sind: der Theatersaal (ca. 500qm) mit Saalfoyer (ca. 150 qm), die Halle (ca. 250qm) mit Eingangsfoyer (ca. 200 qm) und den ebenfalls am Eingangsfoyer angrenzenden Tender (ca. 250 qm).
In zweigeschossigen Zwischenelementen sind jeweils die erforderlichen Garderoben-, Dusch- und Umkleideräume zugeordnet, das gesamte Obergeschoss ist durch eine ebenfalls umlaufende Empore erreichbar
Den Abschluss am rechten Gebäuderand bildet der Bereich der Büroräume und der Gastronomie, auf einer über zwei Geschosse verlaufenden Fläche von ca. 900 qm.
Seit 1995 dient der Ringlokschuppen als Spielstätte der Freien Kulturszene.