Schlosstheater Celle, Foto: Olaf Mahlstedt
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Schlosstheater Celle

Schlosstheater Celle, Foto: Benjamin Westhoff
Schlosstheater Celle, Foto: Benjamin Westhoff

Schlossplatz 1
29221 Celle
Tel.: 05141 90 508 75
Homepage

Spielplan

Kurzbeschreibung

Das Celler Schlosstheater verdankt seine Existenz der Initiative der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg-Celle.

Bereits im 16.Jahrhundert erfreute sich die Hofmusik in Celle großer Beliebtheit. Für die erste Hälfte des 17.Jahrhunerts wissen wir von gele-gentlichen Aufführungen deutscher Theatertruppen in Celle. Besondere Erwähnung verdient die Aufführung des Balletts "Die Triumphierende Liebe umgeben mit sieghaften Tugenden", die 1653 anlässlich der Ver-mählung von Herzog Christian Ludwig im Rittersaal des Schlosses mit Künstlern aus ganz Norddeutschland aufgeführt wurde.

Als Herzog Georg Wilhelm nach dem Tod seines älteren Bruders Christian Friedrich 1665 die Regierung in Celle antritt, nimmt die Entstehung des Schlosstheaters greifbarere Formen an,. Während der Regentschaft seines Bruders hielt sich Georg Wilhelm in Venedig auf. Dort hatte er regen Anteil am Opernleben der Stadt genommen. Sogar nach Antritt der Regierung in Celle unterhielt er noch 7 Logen am Opernhaus in Venedig. In Celle machte sich Georg Wilhelm an den Ausbau der Hofhaltung nach französisch-italienischem Vorbild. Im Jahr 1670 wurde mit dem Theaterbau begonnen, 1674/75 war das Theater fertig.

Seit 1671 gab es eine französische Truppe, die in Celle und Hannover spielte. 1685 übernahm Ernst August von Hannover die Truppe ganz nach Hannover. In Celle wurde ab 1690 eine italienische Truppe verpflichtet, die "commedia dell'arte" spielte. Gelegentlich kamen auch kleine Singspiele und Opern zur Aufführung.

Das Theater war ein Hoftheater, als Zuschauer waren nur die höfische Gesellschaft zugelassen. (Erst Ende des 18. Jahrhunderts, als die bürgerliche Gesellschaft einen immer größeren Einfluss auf das politische Geschehen nahm, wurde es auch für die bürgerlichen Stände geöffnet) Es gab einen direkten Zugang von den Staatsgemächern zum Theatersaal. Zunächst gab es nur einen Rang und das Parkett war noch nicht bestuhlt, da Orchester und Ballett Platz für ihre Darbietungen benötigten.

Mit dem Tod von Herzog Georg Wilhelm 1705 und den Ende der Hofhaltung in Celle verwaiste das Theater. In den Jahren 1772-1775 unter der wegen einer Affäre nach Celle verbannten Dänenkönigin Mathilde erlebte das Theater noch einmal eine Blüte. Der Theatersaal wurde um einen zweiten Rang erweitert.

Im 18. und 19.Jahrhundert wurde weiter Theater gespielt. Das Theater hatte aber kein festes Ensemble. Es kamen Theatertruppen aus Hannover, Bremen, Braunschweig und Berlin nach Celle. Sie spielten Komödien, Opern und Ballette.

Ab 1866 wurden die Aufführungen immer spärlicher. 1890 wurde der Spielbetrieb ganz eingestellt. Das Theater verfiel.

Erst 1935 wurde es nach einer grundlegenden Instandsetzung wieder eröffnet und mit den technischen Notwendigkeiten des 20.Jahrhunderts versehen. Bis zum Ende des Krieges 1945 wurde der Spielbetrieb aufrechterhalten.

1946/47 spielte in Celle "Die Volksbühne Celle", ein privates Schauspielunternehmen, allerdings größtenteils im ehemaligen Schützenhaus und nur selten im Schloss.

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