Kurzbeschreibung
Die heutige St. Sixti Kirche steht an dem Platz, wo sich wahrscheinlich bereits nach der Christianisierung unserer Gegend im 9.Jahrhundert eine Kapelle der im Mittelalter "Oberdorf" genannten altsächsischen Ansiedlung befand. Von dieser Kapelle gibt es keine Zeugnisse, ihre Existenz beruht auf Annahmen. Man nimmt weiter an, dass nach dem Zusammenwachsen der drei Siedlungskerne Alt-Northeims: Kloster, Marktsiedlung und Oberdorf, zu Beginn des 13.Jahrhunderts anstelle der alten Dorfkapelle eine einfache, wahrscheinlich turmlose, steinerne Kirche gebaut wurde. Bekanntlich bekam die junge Ansiedlung 1252 Stadtrecht und damit die Aufgabe, eine Mauer zu errichten. Auch über die Größe und das Aussehen dieser Kirche gibt es keine Zeugnisse. Die Frühgeschichte unserer Kirche liegt leider noch völlig im Dunklen. Aufschlüsse im streng wissenschaftlichen Sinn könnten nur Grabungen innerhalb und auch außerhalb der heutigen Kirche geben. Immerhin gibt die Siedlungsgeschichte Northeims eine Erklärung für die in einer mittelalterlichen Stadt ungewöhnliche Randlage der Stadtkirche an der Stadtmauer. 1209 wird erstmals ein Pfarrherr genannt und 1229 erlangt das Kloster das Patronat über St. Sixti (das nach der Reformation an den Rat der Stadt Northeim übergeht).
Die alte, wohl auch baufällig gewordene Kirche genügte bald den Bedürfnissen der wachsenden und nach Selbständigkeit strebenden Stadt nicht mehr. So beschloss der Rat 1459 eine neue Kirche zu bauen. Zwar hatte das Kloster noch immer das Patronat, doch war der Geldgeber für den Neubau hauptsächlich die Stadt, so dass man diese als Bauherren bezeichnen kann. Auch gab es Stiftungen und Spenden aus der Bürgerschaft und von den Gilden. Im Jahr 1464 wurde ein an der Stelle des heutigen Chores stehendes Gehöft gekauft und abgebrochen. Mit der Grundsteinlegung für den Chor im Jahr 1470 begannen die eigentlichen Bauarbeiten.
Den Bauablauf kann man in drei Abschnitte unterteilen:
1. von ca. 1470 bis ca. 1481 Chor
2. von ca. 1492 bis ca. 1497 Kirchenschiff
3. von ca. 1500 bis ca. 1519 Einwölbung des Kirchenschiffs und Bau der Turmkapellen.