Am 17. Dezember 1831 wurde das Meininger Herzogliche Hoftheater mit der Oper FRA DIAVOLO von Daniel Francois Esprit Auber eröffnet. Nach der Einweihung des Hoftheaters wurden jährlich Theatergesellschaften verpflichtet, die Opern und Schauspiele aufführten und eine relativ geringe finanzielle Unterstützung durch den Herzog erhielten. 1866 übernahm Georg II. die Regentschaft in Herzogtum Sachsen - Meiningen und zugleich die Leitung des Theaters. Von 1867-1869 war der Dichter und Shakespeare - Übersetzter Friedrich von Bodenstedt als Intendant am Hoftheater engagiert, damit rückten zunehmend Werke von Shakespeare in den Mittelpunkt des Spielplanes. Georg II. strebte eine Erneuerung des deutschen Theaters an. Das Resultat dieser als "Meininger Theaterreform" in die Theatergeschichte eingegangenen Bemühungen waren herausragende und aufsehenerregende Inszenierungen, mit denen die "Meininger" zwischen 1874 und 1890 durch ganz Europa reisten. Insgesamt waren sie zu 81 Gastspielreisen in 37 Städten und gaben 2887 Aufführungen von 41 Stücken. 1880 holte Georg II. den berühmten Panisten und Dirigenten Hans von Bülow nach Meiningen. Mit Bülow begannen die großen künstlerischen Erfolge und die Konzertreisen der Hofkapelle. In der Spielzeit 1885/86 übernahm Richard Strauss die Leitung der Hofkapelle. In der Weimarer Republik und zur Zeit des Drittes Reiches bestand das Meininger Theater als Landestheater. 1945 nahm das Meininger Theater als eine der ersten deutschen Bühnen den Spielbetrieb wieder auf. Mit einigen DDR - Erstaufführungen gelangen dem Ensemble maßstabsetzende Inszenierungen für das DDR -Theater. Das Ensemble des Meininger Theaters zählt heute 340 Mitarbeiter und das Theater somit zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Davon sind zwei Drittel im künstlerischen Bereich und ein Drittel im künstlerisch-technischen und verwaltungstechnischen Bereich tätig. Zum Theater gehören ein Schauspielensemble, Musiktheater - ensemble mit Orchester, Solisten, Chor und Ballett sowie ein Puppentheater. 1987 wurde der Grundstein für den Erweiterungsbau gelegt, dieser wurde im Juni 1991 seiner Bestimmung übergeben. Im Theateranbau befinden sich ein Chorsaal, ein Ballettsaal, ein Orchesterproberaum, eine Probebühne, Repetitionsräume sowie eine den Maßen der Hauptbühne entsprechende große Probebühne, die unter dem Namen "Georgie's Off" als zweite Spielstätte regelmäßig genutzt wird. Sie wurde am 8. Februar 1991 mit dem Stück "Extremities - bis zum Äussersten" von William Mastrosimone eingeweiht. Außerdem sind in diesem Gebäude Werkstätten, die Verwaltung, die Theaterkantine und das Theaterrestaurant "Herzog Georg's Inn" sowie die Vorverkaufskasse untergebracht. Im Januar 1995 wurde ein neues Werkstättengebäude neben dem Theater eingeweiht, in dem sich unter anderem Schlosserei, Tischlerei, Malsaal, sowie die Büros und Werkstätten der Bühnenbildner und der Grafik befinden. Nach dem Wegfall der innerdeutschen Grenzen gewann das Meininger Theater, unter der Intendanz von Ulrich Burkhardt sein fränkisches Hinterland zurück und liegt nun in einem ungewöhnlich großen Einzugsgebiet mitten in Deutschland. Die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen brachten grundlegende Spielplanveränderungen mit sich; jetzt sind wieder alle Stücke der Weltliteratur dem Theater und seinem Publikum zugänglich. Ulrich Burkhardt gelang es, mit seiner Spielplanpolitik das Meininger Theater zu den bestausgelasteten Häusern der Bundesrepublik zu machen und die überregionale Bedeutung des Hauses maßgeblich zu verstärken.