Kurzbeschreibung
Trotz seiner recht bescheidenen Größe von ca. 14.000 Einwohnern verfügt die Stadt Eggenfelden seit bereits mehr als 40 Jahren über ein kleines Kulturwunder: Ein eigenes Theater, samt Ensemble, getragen seit jeher durch den Landkreis Rottal-Inn. Trotz seines mit 1,4 Mio. Euro sehr geringen Jahresetats bietet das Theater an der Rott seinen Besuchern ein komplettes Vier-Sparten-Programm. Operetten, Opern, Sinfoniekonzerte und Musicals, stehen ebenso auf dem Programm wie Märchen, Schauspiel und Comedy. Daneben bietet das Theater auch Veranstaltungsreihen wie Kleinkunstveranstaltungen im Theatercafé, der Jugendclub und die Möglichkeit von Schulvorstellungen für ausgewählte Produktionen an. Das „Große Haus“ des Theaters an der Rott verfügt über 402 Sitzplätze in Parkett und Balkon. Daneben können kleinere Aufführungen in der 56 Sitzplätze umfassenden Bühne im Malersaal (BIM) gespielt werden. Die Auslastungsquote des Theaters an der Rott lag in den vergangenen Jahren stets über 80%.
Eröffnet wurde das Theater an der Rott am 31. August 1963. Treibende Kraft war Ludwig Ostermeier, von 1952 bis 1972 Landrat im damaligen Landkreis Eggenfelden. Ostermeier war es auch der den Salzburger Spielleiter Adi Fischer als ersten Intendanten an das Theater an der Rott holte. Gemeinsam mit dem Architekten Otto Hofmeister ging er an die Planung und Umsetzung einer Theaterbühne. Ort dafür war der eigentlich als Aula der neuen Berufsschule gedachte Raum. Es entstand schließlich ein vollwertiges Theaterhaus mit ca. 500 Zuschauerplätzen, Orchestergraben, Bühne und Garderoben. Der Zuschauerraum war ein typisches Beispiel der 60er Jahre Innenarchitektur und abwechslungsreich von viel Holz geprägt. Adi Fischer brachte es bis zu seinem Ruhestand auf 34 Spielzeiten. Mit dem Schweizer Peter Nüesch, der davor ein Privattheater in Regensburg leitete, kam 1997 neues Gedankengut an das Theater an der Rott. Aber auch die dringende Modernisierung der Bühne und des Zuschauerraumes wurde unter Nüesch zwischen der 35. und 36. Spielzeit in Angriff genommen. Es entstanden endlich ausreichend große und zeitgemäß ausgestattete Werkstätten, eine größere Hinterbühne und eine technisch erneuerte Bühne mit Bühnenturm. Der Zuschauerraum verlor seine „Furniervariationen“ und ist seitdem in grau - rot gehalten. Als Peter Nüesch im Jahr 2007 dem Theater an der Rott den Rücken kehrte, um als Intendant der Burgfestspiele Mayen einen Neuanfang zu wagen, konnte er auf zehn erfolgreiche Jahre in Eggenfelden zurückblicken. Mit Beginn der Spielzeit 2007/08 hat mit Mario Eick der dritte Intendant in der Geschichte des Theaters an der Rott das Ruder übernommen. Der gebürtige Cottbuser war zuletzt Leiter des Cabaret des Grauens in Burghausen. Ihm steht Brian Lausund als derzeitiger Oberspielleiter zur Seite. Die musikalische Leitung liegt bei Musikdirektor Hannes Ferrand, der seit 1997 zum festen künstlerischen Personal des Theaters an der Rott gehört.