Kurzbeschreibung
1831: Für 7900 Taler wurde hinter der reformierten Dorfkirche in Cronenberg die Borner Schule gebaut. Doch damals dachte wohl noch niemand daran, daß in den alten ehrwürdigen Klassenräumen ein lebendiges Theater entstehen würde, welches das Kulturleben der Stadt Wuppertal erheblich bereichern sollte und heute wohl kaum wegzudenken ist.
Im Dezember 1984 gründete sich der Verein "Borner Schule-Kulturzentum Cronenberg". Ein Kulturhaus für jung und alt sollte entstehen, ein Kommunikationszentrum, eine Stätte der Begegnung. Die vor wenigen Jahren noch im Schulbetrieb befindliche Schule wurde, mit finanzieller Hilfe von Stadt und Land grundlegend renoviert, und am 28. Februar 1986 eröffnet.
Ein Galerie-Café, eine Musikstation, eine Töpferwerkstatt, eine Kinderschauspielschule und eben ein kleines Theater - Theater in der Borner Schule-, kurz TIBS genannt zogen in das Gebäude ein.. Der Name TiC (Theater in Cronenberg) wurde erst zu Beginn der Spielzeit 1986/87 vergeben.
Künstlerischer Leiter war damals schon Ronald F. Stürzebecher, der die ersten Schritte des kleinen Theaters inszenierte und mit Lope de Vegas: Der Ritter vom Mirakel das TiC aus der Taufe gehoben hat.
Der erste vollständigen Spielplan zur Spielzeit 1986/87 bot alles, was ein vielseitiger Theaterfreund sehen möchte. Von der Komödie über die Satire und dem Musical bis hin zum Trauerspiel.. Die Resonanz des Publikums war durchweg positiv und man schaute zuversichtlich in die Zukunft - trotz finanzieller Engpässe. Mit denen hatte und hat das TiC immer zu kämpfen. Obwohl die Akteure unentgeltlich spielten und die Regisseure und Bühnenbildner, etc. nur ihre Kosten ersetzt bekamen, mangelte es an Geld. Ausgaben wie das Material für Bühnenelemente, Lichttechnik und die Stückrechte sind enorm hoch. Und das schmale Platzkontingent (ca. 70 bis 80 Zuschauer je Vorstellung) ließ nur eine begrenzte Einnahme zu. Diesen finanziellen Problemen, wurde im Sommer 1988 die Gründung des TiC e.V. entgegengesetzt, der dem Theater eine finanzielle Unterstützung sein sollte.
Mit den großen Erfolgen der Musicals Linie 1 (140 ausverkaufte Vorstellungen), The Rocky Horror Show und A Slice of Saturday Night sowie etlicher anderer Aufführungen konnte das TiC überleben. Und spätestens seit dem Erfolg der Rocky Horror Show im Sommer 1995 auf der Waldbühne Hardt ist das TiC fast jedem Wuppertaler bekannt.
Doch wie sieht die Zukunft aus? 'Trotz des in der deutschen Kulturlandschaft leider üblichen gewordenen Balanceakt um die Finanzierung von Theatern, geht man jedes Jahr mit festen Schritten in die nächste Spielzeit. Mit Geschick und Glück hat sich das TiC seit 1986 auf diesem Seil bewegt. Mittlerweile sind sogar Arbeitsplätze entstanden. Um dieses zu erreichen, wurden eine Menge neuer Wege eingeschlagen. Es wurden Sponsoren für einzelne Produktionen ins Boot geholt und immer wieder Anstrengungen unternommen vielleicht endlich in eine Regelförderung durch des Landes NRW zu gelangen.
Auch wenn es eng wird im Theater, Podium, Studio oder im TiC-colo, auch wenn man am Nachbarn klebt und die Luft knapp wird, hoffen wir daß wir auch weiterhin neue Freunde Fans und Förderer gewinnen können. Und möchten diese im positiven Sinne süchtig machen.