Kurzbeschreibung
Das Theater in der Robert-Blum-Straße wurde vor knapp 100 Jahren erbaut. Die Theatergeschichte der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald hat jedoch nicht erst mit dem Bau des Theaters begonnen, sondern schon mit den geistlichen Spielen des Mittelalters in den Kirchen der Stadt. 1730 gab die Stadtverwaltung die erste nachweisbare Spielerlaubnis an eine reisende Truppe aus. Französische Klassik und Shakespeare sowie Opern standen damals auf dem Spielplan. Die Truppen blieben jeweils zwei bis drei Monate in der Stadt und zogen dann weiter. 1882 traf die Stadt Greifswald ein erstes Abkommen mit dem Stralsunder Theater: Gegen eine feste Subvention spielte das Stralsunder Ensemble an drei Tagen der Woche in Greifswald. Diese Phase endete erst 1912, als die damalige Spielstätte des Greifswalder Theaters in der Kuhstraße abbrannte. Umgehend wurde ein neues Stadttheater mit daran anschließender Stadthalle errichtet: das heutige Theater mit Haupteingang in der Robert-Blum-Straße. Mitten im ersten Weltkrieg, am 10. Oktober 1915, öffnete das neue Gebäude seine Pforten, und schon ein Jahr später hatte das Greifswalder Theater ein eigenes Ensemble. Unter Intendant Emanuel Voß, der das Haus mit Unterbrechungen bis 1949 leitete, wurde es zu einer soliden Stätte der Kunst. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Greifswalder Theater schon am 17. Oktober 1945 wieder eröffnen und ist seitdem nicht mehr aus der Stadt wegzudenken. 1960 fusionierte es zum ersten mal mit dem Stralsunder Theater und dem Theater in Putbus auf Rügen zu einem großen Mehrspartenhaus. Nachdem diese Verbindung 1968 aufgelöst worden war, arbeiten die Theater Greifswald und Stralsund seit Herbst 1994 unter dem Namen "Theater Vorpommern" wieder zusammen. Dieser Fusion hat sich das Theater Putbus zum 1. Januar 2006 angeschlossen.
Das Große Haus ist mit 438 Plätzen die Hauptspielstätte in Greifswald. Hier finden in der Regel die Proben für neue Schauspielproduktionen und Ballette statt. In den vergangenen Jahren wurde das Große Haus nach und nach in kleinen Schritten saniert und erhielt beispielsweise 2005 eine neue Bestuhlung im Parkett und im folgenden Jahr auch in den Rängen.