In Europa - und vor allem in Deutschland - ist Marcel Breuer (1902-1981) hauptsächlich als Designer bekannt. Er hatte in den ersten Stunden des Bauhauses dort studiert und nach dem Studium die Möbelwerkstatt geleitet. Mit seinen Möbelentwürfen wurde er schnell erfolgreich. In den USA wird er dennoch eher als Architekt erinnert, dies mit guten Gründen. Das in Österreich-Ungarn in einer jüdischen Familie geborene Multitalent wurde 1933 gezwungen, Deutschland zu verlassen. Nach Aufenthalten in Ungarn und in England ging er schließlich 1937 in die USA und bekam 1944 die US-amerikanische Staatsangehörigkeit. Dort arbeitete er zunächst im Architekturbüro des ebenso emigrierten Walter Gropius, machte sich aber bald selbstständig. Breuer konzipierte neben Museen und Geschäftshäusern zahlreiche Häuser an der nordöstlichen Küste der USA, die zur Privatbühne der Nachkriegsbohème wurden. Unterstützt wurde er von dem Industriellen Rufus Stillman, der drei Häuser für den kleinen Ort Lichtfield (Connecticut) in Auftrag gab. Der US-amerikanische Filmemacher und Kunsthistoriker James Crump lädt mit Interviews, historischen Fotografien und Luftaufnahmen zu einer intimen Entdeckung dieses Kreises in dem sich wandelnden sozialpolitischen Kontext der Zeit ein. Er ermöglicht eine visuelle Begegnung mit Breuer's modernistischer Architektur mit einem Fokus auf der dynamischen Belebung dieser Häuser auf privater Ebene. Crump sorgt für ein Bewusstsein für Breuer´s Erbe in Bezug auf gegenwärtige Architektur und Design." (Text: Verleih)