Zwei Männer fahren in einem LKW durchs damalige Zonenrandgebiet und erleben die bundesdeutsche Provinz-Wirklichkeit aus der Perspektive des distanzierten Beobachters. Die Reise wird zur befreienden Fluchtbewegung und zur heilsamen Desillusionierung, geprägt von der Erfahrung der Wurzellosigkeit, die neue Formen des Sehens und Erlebens eröffnet. Wim Wenders' Film vereint die bestechende Klarheit und epische Gelassenheit eines klassischen Bildungsromans mit den mythischen Qualitäten amerikanischer Genrefilme. Weit hinausgehend über die behutsam entwickelte Geschichte einer Männerfreundschaft, zieht der Film eine Bilanz der Welterfahrungsmöglichkeiten Mitte der 70er Jahre und entwirft neue und eigenständige Visionen von Traditionsverlust und Entfremdung. Unaufdringlich formuliert er die Notwendigkeit von Veränderung und erprobt Möglichkeiten des Neubeginns - in einem handwerklich perfekten Inszenierungsstil, der Raum läßt für die Entfaltung der Figuren, Gedanken und Landschaften.