Born in Evin erzählt die Geschichte von Regisseurin und Schauspielerin Maryam Zaree, die sich auf die Suche nach den gewaltvollen Umständen ihrer Geburt in einem der berüchtigten politischen Gefängnisse der Welt macht. Vor genau vierzig Jahren wurde der Shah und die iranische Monarchie gestürzt. Ayatollah Khomeini, der neue religiöse Führer, ließ nach seiner Machtergreifung Zehntausende von politischen Gegnern verhaften und ermorden. Unter den Gefangenen waren auch die Eltern der Filme macherin, die beide nach Jahren im Gefängnis überlebt haben und nach Deutschland fliehen konnten. Innerhalb der Familie konnte nie über die Verfolgung und das Gefängnis gesprochen werden. Maryam Zaree, heute erfolgreiche Schauspielerin und Autorin, stellt sich dem jahrzehntelangen Schweigen und geht den eigenen Fragen nach dem Ort und den Umständen ihrer Geburt nach. Sie trifft andere Überlebende, spricht mit Experten und sucht nach Kindern, die wie sie im gleichen Gefängnis geboren wurden. Dabei versucht sie Antworten zu finden auf persönliche wie politische Fragen. Was sind die persönlichen Konsequenzen von Verfolgung und Gewalt, wenn dieselben Täter bis heute an der Macht sind und die Opfer ihre Geschichten internalisieren. Und was bedeutet es politisch, sich innerhalb der Familie dem Schweigen zu nähern? Das Private ist politisch und das Politische privat - nach dieser Überzeugung arbeitet sich Maryam Zaree durch das Dickicht des Verdrängten. (Quelle: Verleih)